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Women's EURO: 1. Viertelfinal Norwegens Abwehrchefin Hansen und die Erinnerungslücken

Norwegen will am Mittwoch erstmals seit 12 Jahren wieder einen EM-Halbfinal erreichen und baut dabei auf Tuva Hansen.

Norwegen blickt auf eine erfreulich verlaufene Gruppenphase an der Women's EURO zurück. In der Gruppe A mit der Schweiz gewannen die Skandinavierinnen sämtliche Spiele (mit jeweils einem Tor Unterschied). Zuletzt stellten sie am Donnerstag beim wilden 4:3-Erfolg gegen Island ihre offensiven Qualitäten unter Beweis.

Diese Qualitäten werden auch am Mittwoch im Viertelfinal gegen Italien gefragt sein. Denn die «Azzurre» kassierten in der Gruppe B bloss vier Gegentreffer. Das ist deshalb bemerkenswert, weil Italien mit den dominanten Spanierinnen in der Gruppe war (das Direktduell ging 1:3 aus).

Dauerbrenner mit Rettungstat gegen die Schweiz

Ebenso wichtig wird im Stade de Genève die defensive Stabilität sein. Wenn sich Norwegen auch gegen Italien drei Gegentore einfängt, dürfte es kaum etwas werden mit dem erstmaligen Halbfinal-Vorstoss an einer EM seit 2013.

Live-Hinweis

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Den 1. Viertelfinal an der Women's EURO in der Schweiz können Sie am Mittwoch ab 21:00 Uhr auf SRF zwei und in der SRF Sport App live mitverfolgen. Ab 20:30 Uhr stimmen wir Sie auf diese Begegnung ein.

Und damit wären wir bei Tuva Hansen. Die Innenverteidigerin von Bayern München ist die Chefin im norwegischen Abwehrverbund und bei den Nordländerinnen die einzige Feldspielerin, welche die gesamten 270 Minuten absolviert hat. Der Nati ist Hansen in schlechter Erinnerung geblieben: Im Duell im St. Jakob-Park verhinderte sie in der 90. Minute mit dem Oberschenkel den 2:2-Ausgleichstreffer von Iman Beney.

Gedächtnislücken nach Kopfballduell

Kürzlich berichtete Hansen von einem einschneidenden Erlebnis in ihrer Jugend. Seit einem Kopfballduell in einem Spiel der norwegischen U17-Auswahl leide sie unter Gedächtnisproblemen, so Hansen. «Ich erinnere mich sehr wenig an meine Kindheit», sagte sie im öffentlich-rechtlichen Rundfunksender NRK.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich diese Situation sehr geprägt hat.
Autor: Tuva Hansen

Sie habe zwar schon zuvor «nicht das beste Gedächtnis» gehabt, «aber nach dieser Verletzung war es nie wieder so wie zuvor.» Ihren Eltern habe sie immer wieder dieselben Sachen erzählt. Damals war Hansen 16 Jahre alt.

Inzwischen kommt sie mit der Situation klar. «Um ganz ehrlich zu sein, habe ich mich daran gewöhnt. Was Geschichte ist, ist Geschichte», sagte die 27-Jährige und ergänzte: «Ich glaube, der Unfall hat mich als Person verändert. Ich nehme nicht alles so ernst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mich diese Situation sehr geprägt hat.»

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EURO-Magazin, 15.07.2025, 20:10 Uhr ; 

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