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Vom Underdog zum Riesentöter Akinfejew und Russland: Wie Phönix aus der Asche

Mit null Kredit gestartet, steht Gastgeber Russland mit seinem ZSKA-Urgestein im Tor im WM-Viertelfinal.

Wie wurde vor Turnierbeginn auf die Russen eingeprügelt. In der Vorbereitung verlor man der Reihe nach gegen Brasilien (0:3), Frankreich (1:3) und Österreich (0:1), ehe gegen die Türkei immerhin ein 1:1 resultierte. Das Schlimmste musste für die Endrunde befürchtet werden.

Aber dann änderte das 5:0 im Eröffnungsspiel gegen Saudi-Arabien alles. Es folgte ein 3:1 gegen Ägypten und die vorzeitige Qualifikation für die K.o.-Phase – und jetzt der sensationelle Coup gegen Spanien .

Paraden statt Flops

Sinnbild für die Metamorphose der «Sbornaja» ist Goalie Igor Akinfejew, mit zwei gehaltenen Penaltys der Matchwinner gegen die Spanier. In den letzten Jahren war der Schlussmann zwischen den Pfosten von ZSKA Moskau immer wieder für einen Patzer gut. Dies wurde gar in einem Video vor den CL-Playoffs 2017 gegen YB festgehalten:

Im Luschniki-Stadion in Moskau avancierte Akinfejew indes zum Helden. Als solchen wollte er sich aber keineswegs sehen. «Ich bin nicht der Mann des Spiels. Der Mann des Spiels ist die Mannschaft – und sind die Fans», sagte der 32-Jährige, der seine ganze Profilaufbahn bei ZSKA Moskau verbrachte.

Ich habe Spieler ausgewählt, die gut kicken können und einen guten Charakter haben.
Autor: Stanislas Tschertschessow Russland-Coach

Auch Coach Stanislas Tschertschessow reichte die Blumen weiter und stellte die Mannschaft voran. «Für mich bedeutet dieser Sieg nichts, für uns aber viel», erklärte der ehemalige Dresden-Goalie.

Auf was hat der Trainer bei der Zusammenstellung dieser Überraschungsmannschaft geschaut? «Ich habe Spieler ausgewählt, die gut kicken können und einen guten Charakter haben», so Tschertschessow lapidar.

Kraft tanken vor dem Viertelfinal

Nun heisst es für Russland regenerieren, regenerieren, regenerieren. Die 120-minütige Abwehrschlacht gegen Spanien hat Kraft gekostet. Total 146 Kilometer spulten die russischen Kicker ab.

Am Samstag steht im Viertelfinal die nächste Prüfung an. «Wir erleben eine phantastische WM», jubelte Akinfejew auf dem Rasen in Moskau. Dieses Hochgefühl dürfte auch der Regeneration zuträglich sein.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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