Als Jorginho in der 90. Minute das runde Leder gen Römer Nachthimmel jagte und es so beim 1:1 blieb, wurde dem Schweizer Fussball-Fan erleichtert gewahr: Die direkte Qualifikation für die WM in Katar ist nicht nur nach wie vor möglich, sondern auch durchaus realistisch. Die Szenarien, die der Nati das Ticket sichern würde, sind schnell erklärt.
Die Schweiz, die gleichviele Punkte wie Leader Italien hat – jedoch 2 Tore weniger –, ist weiter, wenn sie am letzten Spieltag ...
- gegen Bulgarien mehr Punkte als Italien in Nordirland holt.
- im Falle eines Italien-Sieges ebenfalls gewinnt und dabei mindestens 2 Tore mehr erzielt als die «Squadra Azzurra» (bei gleicher Anzahl Gegentore).
In letzterem Beispiel hätte die Schweiz – wenn sie eben 2 Tore aufholt – die exakt gleiche Tordifferenz wie der südliche Nachbar. Dann käme die Auswärtstorregelung zum Tragen. Silvan Widmers Geschoss im Olimpico würde nach dem 0:0 in Basel endgültig vergoldet.
Insgesamt ist das ein durchaus denkbares Szenario. Doch im Geiste gut-schweizerischer Zurückhaltung nehmen wir im Folgenden auch den Weg über die WM-Playoffs für das Team von Murat Yakin unter die Lupe. Hier erfahren Sie alles, was es über Modus, Teams und übers Weiterkommen zu wissen gibt.
Welche Nationen sind in den Playoffs?
Insgesamt nehmen 12 Mannschaften an den Playoffs teil. Zum einen sind das die 10 Gruppenzweiten aus der WM-Quali, es sind also auch grosse Namen dabei: Neben Portugal, Russland und Schweden gehören dazu bereits fix auch Wales, Schottland und Nordmazedonien. Dazu gesellt sich unter anderen noch je ein Team aus den Duos Polen/England und Niederlande/Türkei.
Die Schweiz ist bereits fix dabei: Auch wenn es mit dem 1. Rang nicht mehr klappen sollte, hinter Playoff-Platz 2 kann sie sowieso nicht mehr zurückfallen.
Dazu kommen aus der Gesamtrangliste der Nations League noch die 2 besten Teams, die nicht sowieso schon via WM-Quali dabei sind. Stand jetzt sind dies Österreich und Tschechien oder Wales – je nach dem, wer nicht hinter Belgien Zweiter wird.
Wie viele WM-Plätze werden vergeben?
Von den 12 Teams können sich noch 3 für die WM in Katar qualifizieren. Zusammen mit den 10 Gruppensiegern aus der WM-Quali ergibt das dann die 13 Startplätze, die Europa für die WM erhalten hat.
Wie sieht der Modus aus?
Die 12 Nationen werden am 26. November in 3 verschiedene Gruppen gelost. In jeder Vierergruppe werden Halbfinals und Final gespielt, jeweils nur mit einer Partie (ohne Rückspiel). Nach einer Niederlage im Halbfinal könnte für die Schweiz also schon alles vorbei sein.
Diese Mini-Turniere finden erst im März 2022 statt. Die Sieger der 3 Finals fahren dann im November nach Katar. Darunter hoffentlich auch die Schweiz. Aber vielleicht muss sie diesen Umweg auch gar nicht bestreiten.