- In einem dramatischen Showdown im Rückspiel des Playoff-Finals der Women's Super League krönen sich die YB-Frauen zum Schweizer Fussball-Meister.
- Die packende Partie im Berner Wankdorf steht auf Messers Schneide. Ein 2:2 nach Verlängerung (kumuliert mit dem Hinspiel) und schliesslich ein 5:4 im Penaltyschiessen bringt «Gelb-Schwarz» den 12. Titel der Klubgeschichte.
- Die Zürcherinnen haben nach einem frühen Tor die Vorteile lange auf ihrer Seite, nach etwas mehr als einer Stunde leitet das Heimteam die Wende ein.
Erst nach gut einer Stunde kam wirklich Zunder rein in den 2. Akt im Rahmen des Playoff-Finals um den Schweizer Meistertitel im Frauenfussball. Mit der Hereinnahme von Natispielerin Naomi Luyet, die nach überstandener Verletzung von YB erstmals überhaupt in diesem Kalenderjahr lanciert werden konnte, stempelten ihre Farben ein in die Affiche gegen GC. Und zwar aus grosser Rücklage heraus.
Der vom Pfosten zurückgeprallte Ball landete nach einem Gestocher im Strafraum vor den Füssen Athena Kuehns, die aus kurzer Distanz zum 1:1 einschieben konnte (65.). Ausgegangen war diese gefährliche Situation von Luyet. Damit waren die Bernerinnen aber noch nicht ganz zurück im Titelrennen. Denn die Elf von Trainer Joao Paiva hatte inklusive dem Mini-Polster aus dem Hinspiel und der frühen Führung bei der Reprise durch Emanuela Pfister entgegen des Spielverlaufs (12.) noch immer die entscheidenden Argumente auf ihrer Seite.
Mehr Drama geht nicht
Ein Doppelschlag innert weniger als 4 Minuten der Hauptstädterinnen löste im Wankdorf schliesslich die ganz grossen Emotionen aus. Nachdem Malaurie Granges im Strafraum von Emma Egli gelegt worden war, nahm Courtney Strode vom Punkt aus Anlauf. Die US-Spielerin verwandelte den Foulpenalty souverän. Durch das 2:1 für das Heimteam war der Showdown um die Krone im Schweizer Frauenfussball wieder offen.
Eine hitzige und vor allem lange Schlussphase war eingeläutet. Denn die normale Spielzeit von 90 Minuten brachte trotz ultraspätem Abseitstor der Zürcherinnen keine neue Entwicklung mehr. Entsprechend ging die fesselnde Partie vor 10'040 Zuschauenden in die Verlängerung. In dieser waren die Spielanteile mehr oder weniger ausgeglichen. Die Energie aber schwand zusehends bei den Protagonistinnen, weshalb ein Lucky Punch ausblieb.
Folglich passte zur Dramaturgie dieser Partie, dass das Penaltyschiessen über den Ausgang entscheiden musste. Vom Punkt aus trafen alle fünf Berner Schützinnen, während Géraldine Ess mit ihrem dritten Versuch gescheitert war. Nach dem finalen Einschuss der erst 18-jährigen Iman Beney kannte der Jubel bei «Gelb-Schwarz» keine Grenzen mehr.
Die Bestätigung als Nummer 1 glückte doch noch
Die 4. Playoffs in der Women's Super League, die heuer erstmals nicht als einziges Duell, sondern mittels Hin- und Rückspiel ermittelt wurden, machten beste Werbung in eigener Sache. Mit YB brachten sie einen neuen Champion hervor, der seinen letzten Titel noch im Jahr 2011 im alten Modus erobert hatte und nun das Dutzend vollmachte.
Das Team von Trainerin Imke Wübbenhorst war schon nach der Regular Season die Nummer 1 – und stellte mit 46 Toren aus 18 Matches die beste Offensive. Allerdings dauerte es lange, bis diese im Playoff-Final gegen den Qualifikations-Sechsten GC auch wirklich Fahrt aufgenommen hat.
Bühne frei für die Heim-EURO
Nach dem Saisonende in der Women's Super League rückt hierzulande gänzlich die Heim-Europameisterschaft in den Fokus. Das Turnier findet in knapp 50 Tagen vom 2. bis 27. Juli in 8 Schweizer Städten statt. Das gastgebende Nationalteam nähert sich ab dem 26. Mai in verschiedenen Etappen dem Höhepunkt.
Das nächste Aufgebot für die zwei ausstehenden Nations-League-Partien (gegen Frankreich und Norwegen) verkündet die Schweizer Trainerin Pia Sundhage bereits am Montag. Die Medienkonferenz können Sie ab 10:55 Uhr live in der SRF Sport App verfolgen.