Iman Beney, das erst 18-jährige Riesentalent, war nach dem Schlussakt im Final-Rückspiel der Women's Super League natürlich als Erste gefragt vor dem Mikrofon. Sie konnte als Matchwinnerin Auskunft geben, nachdem wenige Minuten zuvor ihr versenkter Penalty in der Elfmeter-Entscheidung zwischen YB und GC den Ausschlag zu Gunsten der Bernerinnen gegeben hatte. Dieses märchenhafte Ende bescherte ihren Farben den Meistertitel, der eigene Anhang stimmte Lobeshymnen an.
«Wir haben die ganze Saison dafür gearbeitet», brachte es Beney auf den Punkt. Und die Nationalspielerin fuhr fort mit ihrer Kurzanalyse: «Die erste Halbzeit war schwierig für uns, aber danach spielten wir einfach gut. Und es gingen all unsere Penaltys rein. Am Ende zählt nur das.» Ihre Schlussfolgerung daraus: «Wir haben verdient gewonnen.»
Mut, Teamgeist und Herzblut
Imke Wübbenhorst, die Meistermacherin an der Seitenlinie, schaute unmittelbar nach dem Abpfiff noch ungläubig drein. Das Ganze sei für sie noch nicht real, löste aber freilich «pure Emotionen» aus. Der Ritterschlag der Deutschen an ihre Schützlinge: «Sie haben über 120 Minuten mehr gezeigt, dass sie's mit wirklich Allem wollen. Wir bewiesen Mut und spielten kurzzeitig mit einer Dreierkette, weil wir Tore brauchten.» Sie hätten es «als Team gerissen, als Herzens-Mannschaft».
Kapitänin Stephanie Waeber strich im Wankdorf vor allem die formidable Kulisse hervor und sie meinte: «Ich wusste, dass wir das Ding würden drehen können.» Trotz ihrer Pole Position nach dem Qualifikationssieg sei in den Playoffs alles offen gewesen. «Gelb-Schwarz» aber habe im entscheidenden Moment einen Zacken zulegen können.
Und was sagten die GC-Spielerinnen nach der in extremis verlorenen Schlacht?
- Luna Lempérière: «Nach einem nicht optimalen Start haben wir uns gefangen und sogar vorlegen können. Aber dann kamen sie nach der Pause wie die Feuerwehr. Und das Penaltyschiessen ist nun einmal eine Lotterie.»
- Noemi Ivelj: «Sehr wenige haben an uns geglaubt. Doch wir waren ganz nahe dran. Im ersten Moment ist es ausserordentlich schmerzhaft. Aber wir dürfen auch stolz sein auf das, was wir als junges Team geleistet haben und können viel Positives daraus ziehen.»