- Sprinterin Mujinga Kambundji offenbart bei ihrem Saison-Einstand in Lausanne noch Defizite. Aufgrund von Fussbeschwerden kann sie aber ihre Leistung richtig einschätzen.
- Schwester Ditaji Kambundji ist über 100 m Hürden zurück in der Spur und wird starke Fünfte.
- Die wichtigsten Männer-Entscheidungen vom Freitagabend auf der Pontaise finden Sie hier zusammengefasst .
Auf der Bahn
- 100 m: Mujinga Kambundji kann nichts ausrichten
Bei ihrem allerersten Freiluft-Auftritt in diesem Jahr kam Mujinga Kambundji ansprechend aus dem Startblock. Doch vor allem auf der zweiten Hälfte des 100-m-Sprints konnte die Bernerin ihre aktuellen Probleme nicht kaschieren. Die Hallen-Weltmeisterin wie -Europameisterin im Kurzsprint leidet an einer schmerzhaften Sehnenentzündung, die sie im Training und offensichtlich auch im Wettkampf stark einschränkt.
Die 11,41 Sekunden und der letzte Platz im Rennen sind weit von Kambundjis Rendement entfernt. Auf dem Papier sehe das Ganze nicht so erfreulich aus, ist sich die 31-Jährige bewusst. «Hintenraus fehlt noch einiges, da spüre ich den Trainingsrückstand. Trotzdem war das Ganze keine Katastrophe. Ich bin nicht allzu weit weg und kann darauf aufbauen», resümierte sie ihre schwierige Standortbestimmung.
In einem leicht ausgedünnten Teilnehmerinnen-Feld feierte Marie-Josée Ta Lou von der Elfenbeinküste den zu erwartenden Sieg (10,88).
- 100 m Hürden: Ditaji Kambundji vergibt ganz am Schluss Rang 4
Im Hürdensprint kristallisierte sich mit Jasmine Camacho-Quinn (PUR/12,40), Tobi Amusan (NGR/12,47) und Tia Jones (USA/12,51) ein rasantes Top-Trio heraus. Dahinter klaffte ein grösseres Loch. Knapp nicht als Beste des gesamten Rests konnte sich Ditaji Kambundji , Mujingas jüngere Schwester, behaupten. Die 21-jährige EM-Bronzegewinnerin lief nicht mehr stilsicher über das letzte Hindernis und wurde in 12,83 Sekunden aber immer noch beachtliche Fünfte. Nun schiebt sie einen 2-wöchigen Trainingsblock ein.
- 800 m: Werro mit unerschrockenem Auftritt
Vom Schweizer Duo über die 2 Bahnrunden setzte sich Audrey Werro besser in Szene. Das erst 19-jährige Talent musste auf den letzten Metern zwar noch 2 Konkurrentinnen passieren lassen und wurde Sechste. Doch die Freiburgerin knackte zum 5. Mal die 2-Minuten-Marke und blieb in 1:59,71 Minuten nur um 18 Hundertstel über ihrem Topwert. Lore Hoffmann lief unmittelbar dahinter eine Saison-Bestzeit (2:00,49), hat sich aber mehr versprochen.
An der Spitze sorgte allen voran Mary Moraa dafür, dass auf den letzten 200 m die Post abging. Die leichtfüssige Kenianerin distanzierte die Konkurrenz deutlich um 0,84 Sekunden und mehr.
- 400 m Hürden: Niemand kann Bol das Wasser reichen
Ein einsames Rennen spulte die Niederländerin Femke Bol ab. Die aktuelle Alleinunterhalterin in dieser Disziplin stellte in 52,67 Sekunden einen Meeting-Rekord auf und lief 2,07 Sekunden und mehr Vorsprung heraus.
- 3000 m Steeple: Chepkoech brilliert mit Meeting-Rekord
Ein Glanzlicht setzte Beatrice Chepkoech : Für die Steeplerin resultierte in 9:05,98 Minuten eine Saison-Bestleistung. Zudem setzte sie auf der Pontaise neue Massstäbe, denn noch nie hat eine Athletin diese Disziplin in Lausanne schneller bestritten.
- 4 x mal 100 m
Den einzigen Schweizer Frauen-Podestplatz – allerdings in einem Bewerb ohne Diamond-League-Status – geht auf das Konto der Sprintstaffel. Einzig die Elfenbeinküste und die Niederlande waren noch je einen Zacken schneller unterwegs.
Im Oval
- Stabhochsprung: Moser früh out, Moon auf den letzten Drücker
Die einzige Schweizerin im Feld, Angelica Moser , vermochte lediglich die 4,41 und 4,51 m (im 2. Versuch) zu überqueren. In der Endabrechnung reichte dies zum 7. Platz unter 10 Mitstreiterinnen. Katie Moon aus den USA meisterte im dritten und letzten Anlauf die 4,82 m und kam so zum Double aus Tagessieg und Weltbest-Leistung.
- Speerwerfen: Little explodiert im Umgang 5
Erst mit ihrem imposanten 5. Wurf auf 65,70 m hievte sich Mackenzie Little von Position 4 an die Spitze des Klassements. Die Australierin überflügelte damit ihren persönlichen Karriere-Bestwert aus dem Sommer 2022 um knapp anderthalb Meter.