- Jason Joseph wird beim Diamond-League-Stelldichein in Lausanne über 110 m Zweiter, trauert aber einer ganz grossen Chance nach.
- Im Vergleich zu seinem Meeting-Sieg vor gut 2 Wochen in Oslo muss Simon Ehammer in der Weitsprung-Konkurrenz als 4. zurückbuchstabieren.
- Im 5000-m-Rennen macht sich Berihu Aregawi zum weltweit fünftschnellsten Mann in dieser Disziplin.
- Die wichtigsten Frauen-Entscheidungen vom Freitagabend auf der Pontaise finden Sie hier zusammengefasst .
Auf der Bahn
- 110 m Hürden: Joseph wieder «nur» Zweiter
Die Gelegenheit auf einen möglichen Premieren-Triumph im Diamond-League-Schaufenster war für Jason Joseph fast schon goldig. So musste er sich im Rennen gegen keine US-Amerikaner behaupten, die zurück in ihrer Heimat unmittelbar vor den Trials stehen.
Doch der Hürdensprinter fand im Japaner Shunsuke Izumiya um eine mickrige Hundertstelsekunde einen Bezwinger. In 13,23 Sekunden schöpfte der Basler, der unlängst in Florenz den Schweizer Rekord auf 13,10 drückte, nicht ganz sein Leistungsvermögen aus und touchierte die letzte Hürde. Entsprechend ist auch Josephs 4. Podest-Klassierung auf diesem Niveau ein 2. Platz – noch bleibt ihm der durchschlagende Erfolg verwehrt.
Der 24-Jährige haderte hinterher und hätte sich eine bessere Leistung gewünscht. «Aber heute war ich irgendwie überall mit meinen Gedanken», sagte der Hallen-Europameister.
- 5000 m: Aregawi katapultiert sich in neue Sphären, Raess verliert an Boden
In einem fesselnden Rennen über 12,5 Stadionrunden pushten sich Berihu Aregawi (ETH) und Joshua Cheptegei (UGA) in der finalen Phase zu einer Jahres-Weltbestleistung. Der 22-jährige Aregawi pulverisierte seine Topzeit über 5000 m gleich um fast 10 Sekunden auf 12:40,45 Minuten und schwang sich neu zum fünftschnellsten Menschen auf dieser Strecke hoch.
Jonas Raess aspirierte auf den Landesrekord von Markus Ryffel (13:07,54), der seit nahezu 40 Jahren Bestand hat. Entsprechend ging der LC-Regensdorf-Athlet die ersten 3 km sehr zügig an, musste diesem Tempo in der Folge aber Tribut zahlen. Raess beendete das Rennen in 13:22,53 an 11. Stelle.
- 200 m: Das Feuerwerk bleibt aus
Der Sprint über die halbe Bahnrunde brachte weder aus internationaler noch aus nationaler Sicht das ganz grosse Spektakel. Letsile Tebogo aus Botswana gewann in 20,01 Sekunden – zur Einordnung: die Jahresweltbest-Leistung liegt bei 19,67. Um nahezu 1 Sekunde hinkte William Reais seinem absoluten Spitzenwert hinterher und wurde in 20,91 als Siebter gewertet. Der Bündner wurde ganz kurzfristig aufgeboten.
- 1500 m: Ingebrigtsen ganz ohne Gegner
Zu fortgeschrittener Stunde entzückte Jakob Ingebrigtsen das Publikum mit einem Meeting-Rekord. Der «Wikinger» dominierte das Rennen nach Belieben, kam in 3:28,72 Minuten ins Ziel und verwies Lamecha Girma (ETH/3:29,51) sowie Josh Kerr (GBR/3:29,64) auf die weiteren Podestplätze. Tom Elmer konnte in 3:36,54 immerhin einen Konkurrenten hinter sich lassen.
Im Oval
- Weitsprung: 35 cm fehlen Ehammer gegenüber Oslo
15 Tage vor seinem Heimauftritt in der Romandie war Simon Ehammer in Oslo der gefeierte Mann. Er hatte sich dank einem Satz auf 8,32 Meter zum ersten Schweizer Diamond-League-Sieger gekürt. Diesmal landete der Appenzeller mit dem 2. Versuch bei 7,97 m und vermochte sich in der Folge nicht mehr zu verbessern. Rang 4 bedeutete für ihn folglich ein leichter Rückschritt. Die Batterien seien etwas leer, räumte er im Anschluss ein.
Der griechische Olympia-Goldgewinner Miltiadis Tentoglou musste sich wie schon in Norwegens Hauptstadt schlagen lassen – diesmal von LaQuan Nairn von den Bahamas (8,11).
- Kugelstossen: Der Beste auf dem Papier ist auch der Beste im Ring
Weltrekordhalter Ryan Crouser hatte am Genfersee die Konkurrenz ein weiteres Mal im Griff. Der 2,01-m-Haudegen stiess sehr regelmässig – und abgesehen vom übertretenen 5. Versuch – stets über 22 m. Als bester Wert liess sich der Amerikaner 22,29 m notieren und hatte damit gegenüber Tom Walsh (NZL/21,99 m) und Filip Mihaljevic (CRO/21,42 m) die Nase vorn.