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«Ich kann noch besser werden» Marcel Hug: Der nimmersatte Marathon-König

Der bald 40-jährige Thurgauer hat zwar schon alles gewonnen, doch sein Ehrgeiz ist ungebrochen.

Nur gerade vier Sekunden haben Marcel Hug vor knapp zehn Tagen beim Oita-Marathon in Japan gefehlt, um seinen eigenen Marathon-Weltrekord zu unterbieten. Er dominiert über die 42 Kilometer auch mit fast 40 Jahren. «Ja, es ist schon unglaublich, dass es immer so gut läuft und vor allem, dass der Körper das auch immer noch mitmacht», sagt Hug.

Boston, London, Sydney, Berlin, Chicago, New York und Oita – überall triumphierte Marcel Hug in diesem Jahr. Und dies, obwohl zum Anfang der Karriere noch die Bahn im Fokus gestanden hatte. Mittlerweile setzt er voll auf die Karte Marathon. Das kommt nicht von ungefähr. «Im Ausdauersport kann man auch bis ins hohe Alter noch sehr gut mithalten», so der Thurgauer.

Hohes Preisgeld und viel Prestige

Doch das ist nicht der einzige Grund: Die Rennen sind auch lukrativer geworden. Seit gut zehn Jahren sind Rollstuhlathletinnen und -athleten Teil der grossen Marathonserie. Für seinen Erfolg in London kassierte Hug 55'000 Dollar – gleich viel wie der Sieger zu Fuss. «Ich lebe davon, aber auch vom Prestige.» Über die Events wird grossflächig berichtet, «und es hat viele Zuschauende vor Ort. Das hat absolut einen hohen Stellenwert.»

Es besteht kein Zweifel, dass in Sachen Inklusion und Professionalisierung einiges gegangen ist. Hug beobachtet die Entwicklung aber nicht nur sorgenfrei: «Durch die Leistungssteigerung ist der Breitensport ein bisschen verloren gegangen.» In anderen Worten: Nicht alle wollen und können auf diesem Niveau mithalten.

Hugs Antrieb: immer besser werden

Hug hat sich mit seinen Erfolgen aber jedenfalls Profistatus erarbeitet. Auch das treibt ihn weiter an. Seit Jahren tüftelt er am Material, momentan arbeitet er an einem Handschuh aus dem 3D-Drucker. Ans Aufhören denkt Hug, der im Januar einen runden Geburtstag feiert, nicht: «Ich habe das Gefühl, dass ich in gewissen Bereichen noch besser werden und mich weiterentwickeln kann – das trifft auch auf das Material zu.»

Die Ziele gehen Hug also nicht aus. Und das grösste bleibt: seinen im November 2021 aufgestellten Marathon-Weltrekord noch einmal zu unterbieten.

Radio SRF 3, Bulletin, 28.11.2025, 18:45 Uhr ; 

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