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Resultate
Für die Schweizer Frauen-Staffel hat der Final über 4x100 m an der Heim-EM einen extrem bitteren Ausgang genommen. Startläuferin Mujinga Kambundji verlor den Stab beim Start, die Schweizer Medaillenträume platzten damit jäh. Marisa Lavanchy, Ellen und Lea Sprunger kamen somit im Letzigrund gar nicht mehr zum Einsatz.
Gold ging in einer Zeit von 42,24 Sekunden an Grossbritannien. Den 2. Platz holte Frankreich vor Russland. Mit den Niederlanden musste sich ein weiterer Favorit geschlagen geben, nachdem der Wechsel zu Sprint-Star Dafne Schippers missraten war.
Gänsehaut-Moment im Letzigrund
Für Kambundji endete mit dem Missgeschick in der Staffel eine äusserst erfolgreiche EM auf undankbare Weise. Die 22-jährige Bernerin hatte sich mit Rang 4 im 100-m-Final sowie dem 5. Platz über 200 m und nicht weniger als 3 Schweizer Rekorden in die Herzen der Zuschauer gesprintet.
Dies zeigte sich auch in dem für sie wohl enttäuschendsten Moment ihrer Karriere. Ihre Staffel-Kolleginnen überredeten Kambundji zu einer Ehrenrunde im Stadion - und die Zuschauer im Letzigrund zollten den Schweizer Aushängeschildern mit Standing Ovations ihren Respekt.
Ellen Sprunger: «Mujinga ist die Königin der EM»
Die Schweizer Staffelläuferinnen waren nach dem Ausscheiden selbstredend masslos enttäuscht. Dennoch zeigte sich der Zusammenhalt auch in diesem schweren Moment. Ellen Sprunger sagte: «Es hätte allen so etwas passieren können.» Aber natürlich sei es sehr schade, dass es ausgerechnet im Final passiere. Gleichzeitig adelte sie ihre Kollegin: «Wir sind überhaupt nicht böse auf sie. Mujinga ist die Königin dieser EM.» Kambundji selber sagte lediglich: «Es tut mir einfach nur Leid.»
Schweizer Männer knapp am Podest vorbei
Kurz vor den Schweizerinnen hatte auch die Schweizer Männer-Staffel eine Medaille verpasst - als Vierte aber denkbar knapp. Nachdem Pascal Mancini, Amaru Schenkel, Suganthan Somasundaram und Alex Wilson im Vorlauf mit einer Zeit von 38,54 Sekunden einen neuen Schweizer Rekord aufgestellt hatten, zeigte das Schweizer Team auch im Final ein starkes Rennen. In 38,56 Sekunden blieb es um 0,02 Sekunden über der nationalen Bestmarke.
Im Kampf um die Bronzemedaille musste sich Schlussläufer Wilson nur knapp dem Franzosen Ben Bassaw geschlagen geben. Im Ziel fehlten der Schweiz 0,09 Sekunden zu Edelmetall. Einen souveränen Sieg feierte Grossbritannien, das Deutschland um 0,16 Sekunden auf den 2. Platz verwies.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 17.08.2014, 14:50