Zum Inhalt springen

Leichtathletik-EM Spätstarter Hussein will den Turbo zünden

Kariem Hussein ist an der EM in Zürich einer der wenigen Schweizer Final-Kandidaten. Der Langhürdler ist ein akribischer, zielorientierter Athlet, der erst spät zur Leichtathletik gekommen ist.

Kariem Hussein hat derzeit zwei Wünsche. Der eine ist langfristiger Natur und soll 2017 in Erfüllung gehen: Dann will der 25-Jährige sein Medizin-Studium abgeschlossen haben.

Um den anderen Wunsch geht es schon übernächste Woche: An der Heim-EM in Zürich möchte sich Hussein über 400 m Hürden für den Final der besten Acht qualifizieren.

Erst seit 5 Jahren Leichtathlet

«Arzt zu werden ist schon lange mein Traum», sagt Hussein. Der nächste Ausbildungs-Schritt des Medizin-Studenten ist ein Praktikum im Lungenzentrum der Klinik Hirslanden in Zürich. «Die Lungen-Abteilung interessiert mich nicht zuletzt deshalb, weil ich mich allenfalls auf Sportmedizin spezialisieren möchte», erklärt der Sohn eines Ägypters und einer Schweizerin.

Nicht ganz so alt wie sein Kindheitstraum ist Husseins Verlangen, auf der Bahn Erfolge zu feiern. Denn zur Leichtathletik kam der Thurgauer erst vor 5 Jahren, als er 20-jährig an einem Mittelschul-Sporttag «entdeckt» wurde. Zuvor war Hussein ein passionierter Fussballspieler.

Topzeit im Regen

Dass Hussein auf der langen Hürdenstrecke Talent hat, war rasch offensichtlich und die Erfolge stellten sich alsbald ein. 2011 wurde er erstmals Schweizer Meister, 2012 qualifizierte er sich für Olympia (wo er jedoch verletzt fehlte). An der SM am letzten Wochenende in Frauenfeld gelang ihm bei seinem 4. nationalen Titelgewinn in Folge im Regen die zweitbeste Karrierezeit. «Kariem ist sehr zielorientiert und kompromisslos», beschreibt Trainer Flavio Zberg seinen Athleten.

«Das ist das Grösste»

Die Europameisterschaften sind für Hussein ein absolutes Karriere-Highlight. «Eine EM im eigenen Land, im Heimstadion - das ist das Grösste», sagt er. Sein Leben sei danach ausgerichtet, in Zürich den Final vom 15. August zu erreichen. Und sollte ihm dies gelingen, dürfte der sechstschnellste Europäer der Saison gar von einer Medaille träumen.

Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 30.07.14, 22:20 Uhr

Meistgelesene Artikel