«Ich habe schon zu Saisonbeginn gespürt, dass etwas drinliegt», sagt Valerie Reggel selbstbewusst. Dass es im 3. Anlauf beim Meeting in Götzis dann endlich mit der EM-Limite geklappt hat, kam deshalb für sie selber nicht überraschend.
Mit 5998 Punkten verpasste Reggel ihr zweites grosses Ziel, die 6000er-Marke, nur knapp. Sie liess in der Jahreswertung ihre Mitstreiterinnen Ellen Sprunger (5872) und Linda Züblin (5817), welche sich bereits 2013 qualifiziert hatten, jedoch hinter sich.
Höhenflug trotz Doppelbelastung
Der Abstand zur Weltspitze und der europäischen Konkurrenz sind zwar zu gross, um von einer Medaille zu träumen (die Jahresweltbestleistung liegt bei 6682 Punkten). Dennoch freut sich Reggel riesig auf den Auftritt an der Heim-EM.
Im Kanton Zürich fühlt sich die 27-Jährige schliessich zu Hause. Die in Ellikon an der Thur wohnhafte Athletin des LV Winterthur absolviert in Zürich eine Ausbildung zur Dentalhygienikerin. «Ich komme ab und zu schon ans Limit», sagt sie über das Problem der Doppelbelastung.
Die Berufswahl ist kein Zufall, denn Reggel nimmt es gerne genau. Als kleinlich bezeichnet sie sich gar. «Ich fühle mich im Grossen und Ganzen schon mehr als Schweizerin», sagt die in Kamerun geborene dreifache nationale Meisterin.
Wenn es sein muss auch im Regen
Auch wenn sich Reggel als Schönwetter-Athletin beschreibt, kann sie auch bei widrigen Wetterbedingungen «explodieren». An den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld am vergangenen Wochenende lief sie im strömenden Regen über 100 m Hürden mit 13,72 s im Vorlauf persönliche Bestzeit.
Dem Schlechtwetter-Test gewinnt Reggel im Hinblick auf ihre Einsätze am 14. und 15. August im Letzigrund-Stadion Positives ab. Es könne ja sein, dass es dann auch regne. Sicher ist, dass die Schulferien vor ihrem ersten internationalen Gross-Wettkampf zur richtigen Zeit kommen. Reggel kann sich voll auf ihre sportlichen Leistungen konzentrieren.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 29.07.14, 22:20 Uhr