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Markus Rehm darf nicht an die EM
Aus sportlive vom 30.07.2014.
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Leichtathletik-EM Weitspringer Rehm nicht für die EM selektioniert

Der unterschenkelamputierte Weitspringer Markus Rehm darf bei der EM in Zürich nicht starten. Er wurde vom Deutschen Leichtathletik-Verband trotz erfüllter EM-Limite nicht selektioniert.

Man habe sich den Entscheid nicht leicht gemacht, betonte Idriss Gonschinska, Cheftrainer beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Es mache aber den Anschein, dass Markus Rehm durch seine Beinprothese gegenüber nicht behinderten Springern einen grundsätzlichen Vorteil habe.

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Die Erklärung von DLV-Präsident Clemens Prokop (EVS)
Aus Sport-Clip vom 30.07.2014.
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«Die in Ulm gemessenen Werte zeigen auf, dass sich Anlauf und Absprung signifikant unterscheiden», sagte DLV-Präsident Clemens Prokop. «Es besteht der deutliche Zweifel, dass Sprünge mit Beinprothese und mit einem natürlichen Sprunggelenk vergleichbar sind.»

Rehm behält sich weitere Schritte vor

Entgegen seiner Ankündigung, den Verbands-Beschluss zu akzeptieren, hält sich Rehm nach seiner Nichtnominierung weitere Schritte offen. Der Entscheid sei für ihn jedenfalls «schade und enttäuschend», sagte er.

Der Paralympics-Gewinner von 2012 kritisierte einen möglichen Vorteil durch seine Prothese als «Falschaussage». «Das ist einfach eine Unterstellung. Wenn das aber die Aussage der Analyse ist, werde ich das sicher anfechten und nicht akzeptieren», so der beinamputierte Weitspringer, der eine weitergehende Analyse seines Sprungablaufs fordert. «Für mich ist die Untersuchung noch nicht zu Ende.»

Titel bei den Nicht-Behinderten

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Das Nein im Fall Rehm (Radio SRF 3, Abendbulletin, 30.07.2014)
02:03 min
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Rehm hatte am vergangenen Wochenende in Ulm Geschichte geschrieben und als erster Springer mit Handicap den deutschen Meistertitel bei den Nicht-Behinderten gewonnen. Der 25-Jährige verbesserte seine persönliche Bestmarke dabei um 29 Zentimeter auf 8,24 Meter. Die EM-Limite lag bei 8,05 Metern.

Rehm springt mit seiner Karbon-Prothese am rechten Bein ab. Das hat in der Leichtathletik-Szene für eine hitzige Debatte darüber gesorgt, ob er dadurch einen unerlaubten Vorteil gegenüber den anderen Springern hat.

Sendebezug: Radio SRF 3, Nachmittagsbulletin, 30.07.14 um 16:00 Uhr

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Rehms Sprung auf 8,24 m (unkommentiert)
Aus Sport-Clip vom 30.07.2014.
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