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Exploit an der WM Nach schwierigen Jahren: Erlösung für Moser

Die Stabhochspringerin Angelica Moser brilliert an der Leichtathletik-WM und wird danach von Emotionen übermannt.

Am Ende eines ereignisreichen Abends konnte Angelica Moser die Tränen in der Mixed Zone des Leichtathletik-Stadions von Budapest nicht mehr zurückhalten. Bei ihrer dritten WM-Teilnahme wuchs die Stabhochspringerin über sich hinaus und stellte mit 4,75 m eine persönliche Bestleistung im Freien auf. Dies bedeutete für die Zürcherin nicht nur den starken 5. Rang, sondern auch die Olympia-Qualifikation – ein Erfolg, der Moser erst beim Interview mit SRF bewusst wurde.

Es ist der vorläufige Höhepunkt in Mosers Karriere, die insbesondere in den letzten zwei Jahren nicht immer in gewünschten Bahnen verlief. Im August 2021 brach im Training der Stab, Moser hatte grosses Glück, dass der Unfall einigermassen glimpflich ausging. Dennoch war der Weg zurück lang und steinig. Im vergangenen Herbst unterzog sie sich nach einer mühsamen Zeit einer Fussoperation, ein losgelöstes Knorpelstück musste entfernt werden. So begründete die 25-Jährige auch ihre Emotionen nach dem gestrigen Erfolg: «Mit dem Wissen um den schwierigen Unfall vor zwei Jahren und dem langen Weg zurück, ist es umso schöner.»

Rothenbühler sorgt für Speed

Die Vorbereitung in die diesjährige Freiluft-Saison nahm Moser mit Adrian Rothenbühler in Angriff. Der Schweizer Trainer des Jahres 2019 hatte zuvor Mujinga Kambundji unter seiner Fittiche gehabt. Rothenbühler ist ein ausgesprochener Kraft- und Sprintspezialist. Moser ist denn auch schneller geworden, was ihr zu Beginn der Saison Mühe bereitete. Zudem investierten die beiden viel in den Anlaufrhythmus, das Ziel war und ist, dass Moser am Schluss des Anlaufs noch immer beschleunigen kann.

Die Leistungen in Budapest geben den beiden Recht. Moser schaffte zum dritten Mal in Folge an einer Freiluft-WM den Sprung in den Final und beendete diesen so gut wie nie. «Ich bin einfach überglücklich», meinte Moser nach dem Wettkampf. Und darüber hinaus hat die Schweizerin nun Gewissheit, was möglich ist, wenn sie nicht von Verletzungen gebremst wird. Perfekte Vorzeichen also für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Leichtathletik-WM

SRF zwei, Sportlive, 23.08.2023, 18:55 Uhr ; 

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