Der Hochsprung der Frauen ist die stärkste Disziplin des ukrainischen WM-Teams. Jaroslawa Mahutschich führt die Jahresweltbesten-Liste mit 2,03 m an, Iryina Geraschtschenko (1,98 m) und Julija Lewtschenko (1,95 m) gehören ebenfalls zur Weltspitze.
Eine grosse Rivalin des Trios ist in Eugene nicht dabei: Die Russin Marija Lassizkene darf nach dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht teilnehmen. Mahutschich begrüsst den Ausschluss der russischen Delegation: «Ich möchte keine Mörder auf der Bahn sehen», sagte die 20-Jährige vor der Qualifikation am Samstag.
Zerrüttetes Verhältnis zu Russen
Viele russische Athletinnen und Athleten seien für den Krieg, so Mahutschich. Vor dem 24. Februar sei ihr Verhältnis zu Lassizkene gut gewesen, aber «dieser Tag hat alles verändert». Wenn sich Lassizkene beklage, sie werde von der WM ausgeschlossen, «weil sie Russin ist», gelte Lewtschenkos Anwort: «Aber unsere Landsleute sterben, weil sie Ukrainer sind.»
Mahutschich will ihre WM-Sprünge den Menschen in ihrer Heimat widmen. «Bereits nach meiner Goldmedaille an der Indoor-WM habe ich Botschaften von vielen Leuten erhalten, die sich über die gute Nachricht gefreut und mich zum Weiterspringen animiert haben», sagte die Athletin, die selbst aus Dnipro fliehen musste.
Ohne Salome Lang
Der WM-Hochsprung findet ohne die beste Schweizer Hochspringerin Salome Lang statt. Die Baslerin musste sich 2021 am Rücken operieren lassen und erlitt danach einen Bänderriss im rechten Fuss. Zunächst hoffte sich noch auf ein Comeback in diesem Jahr, musste das Vorhaben aber abbrechen.