- Beatrice Chebet (KEN) macht an der Leichtathletik-WM in Tokio das Gold-Double (5000 und 10'000 m) perfekt.
- Im Siebenkampf setzt sich die US-Amerikanerin Anna Hall die Krone auf.
- Über 800 m geht Gold an Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi (KEN).
- Eine dicke Überraschung gibt es im Speerwurf der Frauen, wo Gold nach Ecuador geht.
5000 m F: Chebet doppelt über 5000 m nach
Im 5000-m-Rennen der Frauen haben die Kenianerinnen einen Doppelsieg gefeiert. Weltrekordhalterin Beatrice Chebet setzte sich vor ihrer Landsfrau Faith Kipyegon durch. Chebet gelang damit dasselbe Kunststück wie an den Olympischen Spielen in Paris im letzten Sommer, als sie ebenfalls über 5000 m und 10'000 m Gold gewonnen hatte. Zudem verhinderte sie mit ihrem Triumph, dass Kipyegon zur erfolgreichsten Leichtathletin an Weltmeisterschaften aufstieg. Für die 1500-m-Weltmeisterin wäre es die 6. Goldmedaille gewesen. 6 Mal Einzel-Gold hat bislang nur die jamaikanische Sprinterin Shelly-Ann Fraser-Pryce gewonnen. Dank Nadia Battocletti gingen die Europäerinnen ebenfalls nicht leer aus. Nach Silber über 10'000 m holte die Italienerin mit Bronze ihre zweite Medaille in Tokio.
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Siebenkampf F: Hall erstmals Weltmeisterin
Anna Hall hat sich im Siebenkampf erstmals zur Weltmeisterin gekürt. Die 24-Jährige aus den USA setzte sich mit 6888 Punkten vor der Irin Kate O'Connor (6714) durch. Bronze teilten sich mit jeweils 6581 Zählern die Britin Katarina Johnson-Thompson und Taliyah Brooks aus den USA. Hall zeigte einen durchwegs gelungenen Wettkampf. Im Kugelstossen gelang ihr mit 15,80 m ebenso eine persönliche Bestweite wie im Speerwerfen (48,13 m). Einzig im Hochsprung konnte sie nicht mit den Besten mithalten. Für die US-Amerikanerin ist es der erste grosse Titel. Vor zwei Jahren hatte sie Gold um knapp 20 Punkte verpasst. Die Belgierin Nafissatou Thiam, dreifache Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin, beendete den Siebenkampf nicht.
Die Bündnerin Annik Kälin verzichtete ganz auf den Wettkampf. Bei ihr war im Weitsprung eine Fussverletzung wieder aufgebrochen. Zur Einordnung: Mit dem Schweizer Rekord von 6639 Punkten, den Kälin vor einem Jahr in Paris aufgestellt hat, hätte die 25-Jährige in Tokio ein Wörtchen um die Medaillen mitgeredet.
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800 m M: Olympiasieger Wanyonyi nun auch Weltmeister
Ein Jahr nach seinem Olympiasieg in Paris darf sich Emmanuel Wanyonyi nun auch Weltmeister nennen. Der 21-jährige Kenianer stellte über die zwei Bahnrunden in 1:41,86 Minuten einen neuen WM-Rekord auf. Viel länger hätte das Rennen allerdings nicht dauern dürfen. Der Algerier Djamel Sedjati drehte auf der Zielgeraden mächtig auf und hätte Wanyonyi beinahe noch abgefangen. Titelverteidiger Marco Arop (CAN), in Paris noch vor Sedjati, blieb Bronze.
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Speerwurf F: Gold überraschend nach Ecuador
Juleisy Angulo hat im Speerwurf für eine dicke Überraschung gesorgt. Die Ecuadorianerin erzielte im zweiten Versuch eine Weite von 65,12 m und stellte nicht nur einen neuen Landesrekord auf, sondern übertraf ihre bisherige Bestmarke gleich um mehr als 4 Meter. Für die 24-Jährige ist es die erste WM-Medaille überhaupt, zuvor hatte sie vornehmlich Erfolge an den Südamerikameisterschaften gefeiert. Silber ging mit Anete Sietina ebenfalls an eine Überraschungsfrau. Die Lettin stellte mit 64,64 m ebenfalls eine neue persönliche Bestmarke auf. Bronze ging wie vor zwei Jahren in Budapest an Mackenzie Little aus Australien (63,58 m).
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Kugelstossen F: Schilder fängt Jackson noch ab
Im Kugelstossen ging die Goldmedaille erstmals an Jessica Schilder. Die Niederländerin sorgte im letzten Wurf für den Umsturz an der Spitze des Klassements, indem sie die Kugel auf 20,29 m stiess – und damit 8 cm weiter als Chase Jackson. Die US-Amerikanerin verpasste ihr drittes WM-Gold in Serie damit in extremis. Schilder hatte vor ihrem letzten Versuch nur Zwischenrang 5 belegt. Bronze ging dank neuer persönlicher Bestmarke an die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche.