20,66 und 20,12 Sekunden. Die bisherigen 200-Meter-Zeiten von Usain Bolt in Moskau bringen niemanden ins Schwärmen. Aber sie genügten, um Vorlauf und Halbfinal souverän zu gewinnen.
Lewis-Rekord in Gefahr
«Ich bin gespannt zu sehen, wie schnell ich im Finale sein kann. Ich will meinen Titel verteidigen», sagte Bolt. Der bald 27-jährige Sprinter könnte Carl Lewis als erfolgreichsten Leichtathleten der WM-Geschichte ablösen.
Die US-Legende gewann 8 Goldmedaillen sowie je 1 Mal Silber und Bronze. Bolt kann im Luschniki-Stadion mit dem Titel über 200 m und mit der Staffel ebenfalls seinen 8. Titel holen - 2007 hatte er zudem 2 Mal WM-Silber gewonnen.
«Alle sind so ernst»
Eigentlich wollte Bolt in Moskau mindestens einen Weltrekord laufen. Der stünde über die halbe Bahnrunde bei 19,19 Sekunden. Doch die Vorzeichen sind nicht gar so günstig: Bolt litt zuletzt unter Muskelkater und Schmerzen, nachdem ihm offenbar ein Startblock auf den Fuss gefallen war.
Zudem wird der Jamaikaner mit dem Moskauer Publikum nicht richtig warm. «Hier lacht niemand, alle sind so ernst», beschwerte er sich. Selbst hat er nichts zu einer Annäherung beigetragen: Keine Sponsorentermine, keine Pressekonferenzen, keine Show in der Innenstadt der Millionen-Metropole.
Stattdessen spielte er Playstation im Teamhotel. Bolt spart seine Kraft, die - anders als in früheren Jahren - nicht unendlich scheint. Er will sich nicht aufhalten lassen. «Wenn ich aufhöre, will ich zu den Grössten gehören. Jungs wie Michael Jordan, Pelé, Muhammad Ali - zu ihnen will ich aufschliessen».