Nach der erfolgreichen Qualifikation für den Halbfinal über 110 m Hürden offenbarte Aries Merritt, dass er sich am 1. September einer Nierentransplantation unterziehen müsse. Zum ersten Mal sprach der 30-jährige Amerikaner öffentlich über seine Krankheit.
Nach dem Olympia-Sieg 2012 in London und dem Weltrekord in Brüssel kurze Zeit später konnte Merritt nie mehr an seine Leistungen anknüpfen. «Ich hatte keine Energie mehr, litt unter Atemlosigkeit und hatte Probleme, mich zu erholen.»
Genetische Störung schädigt die Niere
Im Spital wurde eine Schädigung der Niere festgestellt. Grund ist eine seltene genetische Störung. Zu allem Unglück infizierte sich Merrit auch noch mit einem Virus, der die Niere und das Knochenmark weiter in Mitleidenschaft zog. Von Oktober 2013 bis April 2014 lag er im Krankenhaus. Seine Nierenfunktion lag damals noch bei 14 Prozent.
Das könnten meine letzten Meisterschaften sein
Entscheidend verbessert hat sich sein Gesundheitszustand seither nicht, obwohl er seit längerer Zeit wieder Wettkämpfe bestreitet. Er schätzt seine Leistungsfähigkeit auf 75 Prozent seines maximalen Potenzials ein. Eine OP ist unumgänglich. «Das könnten meine letzten Meisterschaften sein, falls die Operation nicht klappt.» Umso mehr wollte er in Peking an den Start gehen.
Sein wichtigstes Ziel bleibt aber, nach der Operation wieder gesund zu werden und in Rio im nächsten Jahr zumindest zur Titelverteidigung antreten zu können. Denn das würde bedeuten, dass seine Nierentransplantation erfolgreich war.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, laufende Leichtathletik-WM-Berichterstattung