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Sprintstaffel mit hohen Zielen Auf der Jagd nach der verflixten Medaille

Seit Jahren träumt die Schweizer Frauen-Sprintstaffel von einer Medaille an einem Grossanlass. In Eugene soll es endlich klappen.

EM 2018? 4. Platz. WM 2019? 4. Platz. Olympia 2021? 4. Platz. Diese Resultate sind einerseits Beweis dafür, dass die Schweizer 4x100-m-Staffel der Frauen zur absoluten Weltspitze gehört. Die Zahlen belegen aber auch, dass die grossen Sprint-Nationen den Schweizerinnen in Sachen Medaillen bislang (noch) vor der Sonne standen.

Del Ponte, Kambundji, Kora und Frey posieren für ein Foto
Legende: Klappt's in Eugene? Die Schweizer Sprintstaffel jagt eine Medaille an einem Grossanlass. Keystone/Magnus Andersson

Zahlt sich die Geduld aus?

In Eugene soll es nun endlich mit Edelmetall an einem Grossanlass klappen. Oder wie Ajla del Ponte es formuliert: «Ich bin jetzt seit 6 Jahren dabei. Wir möchten diese Geschichte weiterschreiben. Der Traum von der Medaille lebt, dafür trainieren wir hart.» Die Tessinerin musste in den letzten Tagen erst die Enttäuschung über das Vorlauf-Out über die 100 m verdauen, «aber ich durfte nicht zu viel Energie verlieren, schliesslich geht die WM noch weiter.»

Salomé Kora, in den letzten Jahren ein verlässlicher Wert, formuliert die Staffel-Absichten noch deutlicher. «Das Ziel in den letzten Jahren wurde immer klarer: Wir wollen endlich diese Medaille. Es ist ein schwieriges Ziel, aber es ist möglich», so die 28-jährige St. Gallerin.

Programm-Hinweis

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Wie schlägt sich die Schweizer 4x100-m-Staffel ohne Mujinga Kambundji im Vorlauf? Die Antwort gibt es in der Nacht auf Samstag um 2:40 Uhr live bei SRF.

Vorlauf ohne Kambundji

Das Schweizer Quartett wird den Vorlauf am Freitag ohne Teamleaderin Mujinga Kambundji bestreiten. Die Bernerin erhält nach ihrem Mammut-Programm einen Ruhetag. «Wir machen es jetzt zum ersten Mal so wie die grossen Nationen, welche die Vorläufe auch ohne ihre Top-Leute bestreiten», erkärt Trainer Adrian Rothenbühler.

Ein Restrisiko bleibe zwar, doch «ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir in dieser Konstellation die Final-Qualifikation schaffen werden.»

Dass sich eine kleine Nation wie die Schweiz einen solchen «Luxus» leisten kann, ist auf die hervorragende Arbeit in den letzten Jahren zurückzuführen. 2010 hatte Swiss Athletics im Hinblick auf die Heim-EM 2014 das Staffel-Projekt lanciert, die Früchte konnten in den letzten Jahren – nicht zuletzt in Form von mehreren Schweizer Rekorden – geerntet werden.

Nun soll (endlich) eine Medaille an einem Grossanlass hinzukommen. Sollten die Schweizerinnen den Vorlauf wie erwartet überstehen, würde Kambundji für den Final ins Team zurückkehren.

SRF zwei, sportlive, 21.7.22, 2:00 Uhr ; 

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