- Simon Ehammer erfüllt an der WM in Eugene die hohen Erwartungen in ihn und holt sich die Bronzemedaille.
- Mit seinem zweiten Sprung kommt der Schweizer auf 8,16 m. Auf die Goldmedaille von Weltmeister Jianan Wang (CHN) fehlen Ehammer 20 Zentimeter.
- Es ist die erste Schweizer Medaille an der WM im Bundesstaat Oregon. Seit Viktor Röthlins Bronze vor 15 Jahren hatte es bei den Männern kein WM-Edelmetall mehr gegeben.
Mit seinen Schweizer Rekorden in Ratingen und Götzis hatte der eigentliche Zehnkämpfer Simon Ehammer sich in der Spezialdisziplin Weitsprung zu den WM-Anwärtern gemacht. Als Jahresweltbester (8,45 m) angetreten, hielt der Appenzeller dem Druck stand.
Mini-Vorsprung auf Platz 4
Zwar konnte er gegen den überraschenden Weltmeister Jianan Wang, der mit dem 6. und letzten Sprung auf 8,36 m flog, und Olympiasieger Miltiadis Tentoglou auf der Weitsprunganlage im Hayward-Field-Stadion von Eugene nichts ausrichten.
Womöglich hätte ich auch ganz vorne noch ein Wörtchen mitreden können.
Doch Ehammer reihte sich unmittelbar hinter dem Chinesen und dem Griechen ein. Seine 8,16 m im zweiten Sprung reichten zur Bronzemedaille – mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Zentimeter vor dem Kubaner Maykel Masso. Bis zu Wangs Wahnsinnssatz hatte sogar alles nach Silber für den Schweizer ausgesehen. Mit seinem letzten Versuch konnte Ehammer dann aber nicht mehr kontern.
Legitimer Nachfolger Röthlins
Im Interview nach dem Wettkampf haderte er eher mit den Sprüngen 4 und 5, die beide knapp ungültig waren. «Die wären wirklich weit gegangen. Womöglich hätte ich damit auch ganz vorne noch ein Wörtchen mitreden können», sagte Ehammer, wusste seinen Erfolg allerdings durchaus zu würdigen. «An Meisterschaften zählen die Ränge 1, 2, 3. Da ist die Weite zweitrangig.»
Der 22-Jährige ist damit der erste Schweizer Mann seit 2007, der an einer Leichtathletik-WM eine Medaille gewinnt. Damals holte sich Viktor Röthlin in Osaka (JPN) ebenfalls die Bronzemedaille.