- Audrey Werro stellt bei ihrem Sieg an den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld über 800 m einen neuen nationalen Rekord auf.
- Eine überzeugende Leistung zeigt auch Angelica Moser im Stabhochsprung.
- Jason Joseph gewinnt wie erwartet den Titel über 110 m Hürden.
800-m-Läuferin Audrey Werro hat an den Schweizer Meisterschaften in Frauenfeld den Schweizer Rekord um 96 Hundertstel auf 1:56,29 Minuten gesenkt. Im Mai war sie im polnischen Bydgoszcz 1:57,25 Minuten gelaufen. Nun setzte sie noch einmal neue Massstäbe. Mit dem neuen Bestwert ist die 21-jährige Freiburgerin in der Jahres-Weltbestenliste aktuell die Nummer 2 und zählt an der WM in Tokio zu den Anwärterinnen auf eine Medaille.
Der Rekordlauf kam gewissermassen mit Ansage. Am Mittwoch im Regenwetter der Athletissima von Lausanne hatte Werro trotz einem Stolperer in 1:57,34 Minuten Platz 2 belegt.
Hodgkinson muss sich warm anziehen
«Ich habe es noch nicht realisiert. Aber es ist sehr gut. Ich habe die Zeit nach 400 m gesehen. Die war schon sehr schnell. Dann habe ich versucht, das Tempo bis zum Schluss zu halten», sagte Werro. Nur die Britin Keely Hodgkinson ist dieses Jahr in 1;54,74 Minuten schneller gewesen als die 21-jährige Schweizerin.
In Frauenfeld verlor Lore Hoffmann als Zweite genau 2 Sekunden auf Werro. Bronze ging an Veronica Vancardo, die ebenfalls unter der 2-Minuten-Marke blieb (1;59,10).
Auch Mosers Formaufbau stimmt
Im Stabhochsprung der Frauen holte sich wie erwartet Angelica Moser den Titel. Sie brillierte mit 4,80 m. Höher sind in diesem Jahr im Freien nur drei WM-Konkurrentinnen der Europameisterin gesprungen.
Die ersten drei Höhen meisterte die 27-jährige Zürcherin jeweils im ersten Versuch, ehe sie 4,80 m im zweiten Anlauf überquerte. Danach scheiterte sie dreimal klar auf der nationalen Rekordhöhe von 4,89 m.
Joseph zum Achten
Während Moser den neunten Meistertitel in Folge im Freien feierte, liess sich Jason Joseph über 110 m Hürden zum achten Mal in Serie an nationalen Titelkämpfen die Goldmedaille umhängen. Restlos zufrieden war der 26-jährige Basler allerdings nicht. Nachdem er im Halbfinal 13,16 Sekunden gelaufen war, musste er sich im Final mit 13,27 Sekunden begnügen, wobei die Bedingungen mit einem Gegenwind von 1,1 m/s nicht optimal waren.
Silber gewann Mehrkämpfer Simon Ehammer (13,59), der mit einem kompletten Medaillensatz aus Frauenfeld abreiste. Am Samstag hatte der 25-jährige Appenzeller Gold im Weitsprung und Bronze im Stabhochsprung geholt.