Kaum hat sich der Sturm um die Kürzung der Jugend + Sport-Subventionen – welche nun doch nicht umgesetzt werden – gelegt, droht den Sportverbänden neues Ungemach. Dieses Mal geht es um Beiträge des Bundes zur Sportförderung, konkret um Zuschüsse fürs Nationale Sportanlagenkonzept (Nasak).
Ohne Skipiste, ohne Skisprunganlage, ohne Biathlonzentrum können wir den Sport nicht machen.
Ein Teil des Betrags, welchen der Bund jährlich in die Schweizer Sport-Infrastruktur investiert, soll gestrichen werden. Die Rede ist von 10 Millionen Franken. Dies entspricht rund 30 Prozent der Bundesgelder, die jedes Jahr via Swiss Olympic in die Sportverbände fliessen. Der Dachverband des Schweizer Sports schrieb, es nehme die angekündigten Kürzungen «mit Besorgnis zur Kenntnis».
Ausweichen ins Ausland?
Denn fehlen diese Gelder, könnte dies vor allem für die Nachwuchs-Athletinnen und -Athleten Konsequenzen haben, befürchtet etwa Swiss-Ski-CEO Walter Reusser: «Ohne Skipiste, ohne Skisprunganlage, ohne Biathlonzentrum können wir den Sport nicht machen.» Die Topathleten könnten zwar an andere Standorte ausweichen, für den Nachwuchs sei die Nutzungsmöglichkeit dieser Anlagen aber essenziell.
Swiss-Olympic-Direktor Roger Schnegg befürchtet, dass die Sportverbände ohne die Zuschüsse ihre Trainingslager vermehrt ins Ausland verlegen müssten. Diese seien in der Schweiz «bis zu 80 Prozent teurer», so Schnegg.
Swiss Olympic hofft auf das Parlament
Das wiederum würde zu Zusatzkosten und logistischen Herausforderungen für die Jugendlichen führen, die meist auch noch schulische Verpflichtungen hätten. «Das verkompliziert die Angelegenheit, gerade in dieser Phase, wo viel passiert in ihrem Leben», sagt Christoph Seiler, Präsident des Schweizerischen Leichtathletikverbands.
Das für das Nasak verantwortliche Bundesamt für Sport schreibt auf Anfrage, die Sportförderung richte sich nach den Vorgaben des Parlaments. Auf dieses vertraut auch Swiss Olympics in der Hoffnung, es werde den Sparkurs des Bundes noch korrigieren.