Nach der überraschenden 17:21, 18:21-Niederlage gegen die Italienerinnen Valentina Gottardi/Marta Menegatti zum Abschluss der Gruppenphase am Freitag lagen Tanja Hüberli/Nina Brunner nach Punkten mit zwei weiteren Teams gleichauf. Die Point Ratio, die Anzahl der erzielten Punkte durch die Anzahl der erhaltenen Punkte, entschied jedoch knapp gegen die an Nummer 4 gesetzten Schweizerinnen. Damit mussten sie als viertplatziertes Team in der Gruppe die Segel streichen.
Entsprechend enttäuscht zeigten sich die Schwyzerin und die Zugerin. «Das Heimturnier ist jährlich ein Höhepunkt für uns. Dann bereits am zweiten Tag auszuscheiden, tut enorm weh», sagte Hüberli.
Tags zuvor war das Schweizer Duo mit einem 2:1-Sieg gegen die Brasilianerinnen Salgado/Seixas gestartet und war auch gegen die starken Amerikanerinnen Nuss/Kloth einem Erfolg nahe. Drei Matchbälle hatten Hüberli/Brunner abwehren können, ehe sie sich beim vierten geschlagen geben mussten. «In diesem Format, in dem die 16 besten Teams der Welt gegeneinander spielen, liegen Erfolg und Misserfolg enorm eng beieinander», sagte Brunner. «Kleinigkeiten haben an diesem Turnier gegen uns entschieden.»
Kein Frauen-Team in der K.o.-Phase
Auch bei Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder entschied die Point Ratio gegen das Duo. Die Bernerin und die Zürcherin verloren das letzte Gruppenspiel gegen die Kanadierinnen Humana-Paredes/Wilkerson 24:26, 19:21, während sich im Parallelspiel die Lettinnen Graudina/Samoilova überraschend deutlich gegen die bis dahin noch ungeschlagenen Australierinnen Artacho/Clancy durchsetzten. «Obwohl es eine sehr starke Gruppe war, ist das Aus am Heimturnier schwierig zu verdauen», sagte Vergé-Dépré.
Besonders bitter: Hätten die Schweizerinnen das ausgeglichene Duell gegen die Kanadierinnen gewonnen, wäre sogar der 1. Platz in der Gruppe möglich gewesen. «So ist es halt mit diesem Modus», sagte Mäder. «Manchmal ist das Glück auf deiner Seite. Dieses Mal war es nicht so.»
Das dritte Schweizer Frauenduo mit Esmée Böbner und Zoé Vergé-Dépré verlor das Duell mit den bis dahin ebenfalls noch sieglosen Niederländerinnen Stam/Schoon nach grossem Kampf in drei Sätzen und schied ebenfalls aus.
Breer/Krattiger eine Runde weiter
Weiter im Turnier vertreten ist dagegen das Schweizer Männerteam Marco Krattiger und Florian Breer. Dies, obwohl auch dieses Duo nur einen Sieg aus drei Spielen holte. Zudem bestritt Breer die Partien mit einer nicht näher definierten Daumenverletzung, die ihn zeitweise doch stark zu behindern schien.
Das Weiterkommen verdienten sich der Thurgauer und der Basler mit einem umkämpften 2:1-Sieg gegen das spanische Duo Herrera/Collado, bei dem sie nach Satzrückstand ein Comeback starteten. Damit machte sich Krattiger am Tag seines 29. Geburtstag selbst ein Geschenk.