23’000 kg wiegt das Ungetüm, das Ole Einar Björndalen eigens für seine letzte (wirklich letzte?) Saison anfertigen liess. Ein Truck geeignet zum Wohnen, vor allem aber auch ein rollendes Fitness-Center. Auch nach über 20 Jahren im Biathlon-Zirkus wird der Norweger nicht müde, seine Trainingsbedingungen zu perfektionieren.
Finanzierung zunächst aus eigener Tasche
Das massgeschneiderte Björndalen-Mobil verschlag Kosten von geschätzten 1,5 Millionen Euro. Da die Finanzierung zunächst unklar war, ging der Sprint-Olympiasieger von Sotschi ein grosses Risiko ein. Mittlerweile hat sich ein potenter Sponsor gefunden, der das Gefährt nach Björndalens Karriere weiterverkaufen will. Nach langer Verzögerung durfte «Mr. Biathlon» sein neues Heim im Sommer 2015 endlich in Empfang nehmen. Und bei seinem ersten Wettkampf in diesem Winter, dem Einzelstart in Östersund, feierte er gleich seinen 94. Weltcup-Sieg.
Alles für das grosse Ziel: Gold in Oslo
«Es hat immer weniger Schnee, um gut zu trainieren», begründet Björndalen seine Anschaffung. Dazu könne er nun nach Belieben Höhentrainings einschalten. Das alles sind wichtige Puzzle-Teile, um seinen grossen Traum von einem Heimsieg an der WM in Oslo zu verwirklichen. Es wäre seine 20. Goldmedaille. Die beste Chance sieht er im Sprint am Samstag. Dafür hat er auch die Mixed-Staffel am Donnerstag sausen lassen.
Nur beim Thema Rücktritt lässt Björndalen Zweifel offen. Im Interview mit der deutschen Agentur dpa sagt er: «Ich habe schon vor der Saison gesagt, dass dies meine letzte Saison sein wird. Aber das habe ich schon vor Olympia getan.» Wäre auch schade um das neue, teure Spielzeug.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 5.3.2016, 22:30 Uhr.