Die Ausgangslage erinnert an die Winter 2013/14 und 2019/20. Vor 10 Jahren kam Selina Gasparin mit zwei Weltcup-Siegen im Gepäck nach Sotschi und gewann als erste Schweizerin eine Olympia-Medaille (Silber im Einzel). Vor 4 Jahren sorgte das Frauen-Staffelteam mit 3 Podesträngen im Weltcup für Furore, doch ausgerechnet auf der grössten Bühne – an der WM in Antholz – versagten die Nerven.
Deshalb wartet die Biathlon-Schweiz noch immer auf die erste WM-Medaille. Doch diesmal sind im tschechischen Nove Mesto die Chancen so zahlreich und realistisch wie noch nie.
Stimmen der Schweizer Akteure
Häcki-Gross in der Form ihres Lebens
Mit 28 Jahren ist Lena Häcki-Gross in der Biathlon-Weltspitze angekommen. Knapp 9 Jahre hat sie nach ihren beiden Junioren-WM-Silbermedaillen gebraucht, um alle für die Biathlon-Weltklasse nötigen Komponenten zusammenzusetzen: Lauf-Speed, Schusstechnik und mentale Stabilität.
Mit 3 Podesträngen in diesem Winter, darunter dem ersten Sieg vor knapp 3 Wochen in Antholz, zählt sie sich selber völlig zurecht zu den Medaillenanwärterinnen. Weil sie nicht nur schnell und gut schiessen, sondern auch in der Loipe mit den Besten mithalten kann, hat sie in allen 4 Einzeldisziplinen Möglichkeiten.
Schweizer Podestplatz bei der WM-Hauptrobe
Das Schweizer Team hat aber noch weitere heisse Eisen im Feuer. Bei der WM-Hauptrobe in Nove Mesto vor einem Jahr liefen Amy Baserga und Niklas Hartweg als Zweite auf das Single-Mixed-Podest. Wenn der letztjährige Senkrechtstarter Hartweg seine gesundheitlichen Probleme rechtzeitig überwunden hat, sind die beiden auch 2024 für Überraschungen gut.
Mit Baserga, zweifache Junioren-WM-Goldgewinnerin, ist ausserdem auch zusammen mit ihren 3 Teamkolleginnen im Frauen-Staffelrennen durchaus zu rechnen.
Spannender Auftakt in der Mixed-Staffel
Zum WM-Auftakt bieten die 25 Nationen ihre jeweils 2 besten Männer und Frauen auf. In dieser Disziplin ist die Schweiz mit dem unheimlich treffsicheren Sebastian Stalder, Hartweg, Häcki-Gross und Baserga so ausgeglichen besetzt, dass der Medaillen-Fluch schon nach Tag 1 der WM 2024 beendet sein könnte.