- Der Schwede Sebastian Samuelsson holt beim letzten Rennen der Männer an der Biathlon-WM in Oberhof Gold über 15 km Massenstart.
- Johannes Thingnes Bö verpasst seine 6. Goldmedaille, avanciert aber trotzdem zum Rekordmann.
- Sebastian Stalder brilliert am Schiessstand und wird guter 7.
- Bei den Frauen verpasst Lena Häcki-Gross über 12,5 km die Top 10 nur knapp. Aita Gasparin belegt den letzten Platz.
Die Biathlon-WM der Männer hat mit einer Überraschung geendet. Nicht Topfavorit Johannes Thingnes Bö, sondern der Schwede Sebastian Samuelsson holte Gold im Massenstartrennen über 15 km. Bö, der zum Abschluss die Bronzemedaille gewann, überragte an den Titelkämpfen in Oberhof (GER) aber trotzdem.
7 Medaillen in 7 Rennen
Der Norweger hat als erster männlicher Biathlet sieben Medaillen bei einer Weltmeisterschaft gewonnen – und das bei sieben Starts. Den Golden Slam mit sieben Titeln in allen sieben WM-Rennen hatte Bö bereits durch Staffel-Silber am Samstag verpasst . Der fünffache Olympiasieger hat nun insgesamt 17. WM-Erfolge auf dem Konto. Rekordweltmeister ist die norwegische Biathlon-Ikone Ole Einar Björndalen (49) mit 20 Goldmedaillen.
Bö musste im letzten Rennen 3 Strafrunden absolvieren und kam mit 38 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel. Samuelssons Landsmann Martin Ponsiluoma verfehlte zwei Scheiben und sicherte sich die Silbermedaille.
Stalder rutscht ins Top-30-Feld nach – und überzeugt
Sebastian Stalder konnte am Sonntag nur zum Massenstartrennen über 15 km antreten, weil Landsmann Niklas Hartweg krankheitsbedingt passen musste. Er dankte dies aber mit einer Top-Vorstellung und seinem besten Karriere-Resultat.
Der 25-jährige Schweizer bewies einmal mehr, dass er zu den weltbesten Schützen in seiner Sportart zählt – Stalder traf alle 20 Scheiben. Dies schaffte einzig noch Sieger Samuelsson. In der Loipe verlor Stalder allerdings zu viel Zeit, um mit den Besten mitzuhalten. Der Rückstand auf den Sieger betrug am Ende 1:11 Minuten.
Kein Schweizer Top-10-Platz bei den Frauen
Die Schweizerinnen konnten über 12,5 km – ebenfalls mit Massenstart – nicht mit den Schnellsten mithalten. Lena Häcki-Gross handelte sich im 2. und im 3. Schiessen je einen Fehlschuss ein. Dank einer läuferisch starken Vorstellung und einem fehlerfreien letzten Schiessen konnte die 27-Jährige noch einige Plätze gutmachen. Am Ende reichte es knapp nicht für einen Top-10-Platz. Häcki-Gross beendete das Rennen auf Rang 11.
Gar nicht nach Wunsch lief es Aita Gasparin. Die 29-Jährige befand sich von Anfang an am Ende des Feldes und konnte sich im Verlauf des Rennens – auch wegen 6 Fehlschüssen – nicht nach vorne arbeiten. Gasparin blieb am Ende der 30. und damit letzte Rang.
Gold auch bei den Frauen nach Schweden
Gold ging an Hanna Öberg. Die Schwedin lag vor dem letzten Schiessen auf Rang 3. Weil die Konkurrentinnen vor ihr aber patzten und sie makellos blieb, setzte sie sich an die Spitze. Diese verteidigte Öberg erfolgreich gegen Ingrid Landmark Tandrevold (NOR). Bronze ging an die Französin Julia Simon.