Swiss Olympic hat sich offiziell für eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) ausgesprochen. Der Exekutivrat fällte den Beschluss am Montagnachmittag in einer Telefonkonferenz.
Unter diesen Voraussetzungen sind aus unserer Sicht keine fairen, weltumspannenden Olympischen Spiele im Sinne der olympischen Bewegung möglich.
Den entsprechenden Brief mit der Aufforderung einer Verschiebung hat Swiss Olympic dem IOC ebenfalls am Montagnachmittag zugestellt, wie der Dachverband des Schweizer Sports in einem Communiqué mitteilt.
Fairness nicht gewährleistet
Hintergrund des Antrags ist die sich laufend verschärfende Corona-Krise. «Die Athletinnen und Athleten leiden unter schwierigen Trainingsbedingungen. Zudem haben nun die ersten Länder ihre Olympia-Teilnahme abgesagt. Unter diesen Voraussetzungen sind aus unserer Sicht keine fairen, weltumspannenden Olympischen Spiele im Sinne der olympischen Bewegung möglich», liess sich Jürg Stahl, der Präsident von Swiss Olympic, zitieren.
Wir sind immer mehr der Meinung, dass das IOC schon vor Ablauf der vierwöchigen Frist einen Grundsatzentscheid wird fällen müssen, dass die Spiele im Sommer 2020 kaum stattfinden können.
Über einen allfälligen Boykott der Spiele – Kanada und Australien haben sich von den Spielen abgemeldet – könnte der Exekutivrat nicht alleine entscheiden. Für einen gültigen Beschluss müsste eine ausserordentliche Versammlung des Sportparlaments einberufen werden.
Hoffen auf baldige Entscheidung
Swiss Olympic kann verstehen, weshalb das IOC sich eine vierwöchige Frist gegeben hat, um einen Entscheid zu fällen. Olympische Spiele seien eine sehr komplexe Sache, in die viele verschiedene Player involviert seien, so Ralph Stöckli.
Der Schweizer Chef de Mission fügt jedoch sogleich an: «Aber wir sind mittlerweile immer mehr der Meinung, dass das IOC schon vor Ablauf der vierwöchigen Frist einen Grundsatzentscheid wird fällen müssen, dass die Spiele im Sommer 2020 kaum stattfinden können.»