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Sieger der US Open im Golf Bryson DeChambeau: Mit der Kraft der Wissenschaft

Der studierte Physiker sieht sich nach dem Gewinn der US Open in seinem ungewöhnlichen Weg bestätigt, die Golfwelt staunt.

Mit Hilfe von Wissenschaft und reichlich Muskelmasse hat Bryson DeChambeau die 120. US Open gewonnen und seinen ersten Majorsieg geholt. Er ist der wohl ungewöhnlichste Sieger in der langen Geschichte der US Open. DeChambeau, der studierte Physiker, spielt mit Wucht und mit Köpfchen.

Bryson DeChambeau küsst die Siegertrophäe
Legende: Sein Stern ging an den US Open auf Bryson DeChambeau. Keystone

«Ich habe mich schon so oft auf die Wissenschaft verlassen, und es hat jedes Mal funktioniert», sagte DeChambeau nach dem Sieg. 274 Schläge benötige der US-Amerikaner auf dem superschweren Par-70-Platz im noblen Winged Foot Golf Club, als einziger im Feld blieb er nach vier Runden unter Par.

DeChambeau, Markenzeichen Schiebermütze, verfolgt einen anderen Ansatz als die Gegner. Seine selbst entwickelten Schläger sind alle gleich lang, er ist ein Tüftler und will künftig sogar noch mehr experimentieren. Der Erfolg gibt ihm schliesslich recht.

DeChambeau hat das komplette Gegenteil dessen gezeigt, was ein US-Open-Champion eigentlich tun muss.
Autor: Rory McIlroy

Wenn DeChambeau auf die Bälle eindrischt, sind sie schon einmal eine Weile unterwegs. Er werde mit der kraftvollen Spielweise nicht aufhören, kündigte der Kalifornier mit Wahlheimat Dallas an. Stets habe er jedem gesagt, «dass es ein Vorteil ist, weiter schlagen zu können.»

Kommende Woche will er einen 48-Inch-Driver ausprobieren und schauen, was damit geht. DeChambeau möchte «360, 370 Meter, vielleicht sogar weiter» kommen.

Konkurrenz zwischen Staunen und Zweifeln

«Ich weiss nicht recht, was ich sagen soll», kommentierte Rory McIlroy, der frühere Weltranglistenerste aus Nordirland staunte. DeChambeau habe «das komplette Gegenteil dessen gezeigt, was ein US-Open-Champion eigentlich tun muss.»

Er sorgt für einen neuen Trend im Golf.
Autor: Xander Schauffele

DeChambeau indes fühlt sich in seinem Weg bestätigt – und genoss die eigene Vorstellung. «So schwierig dieser Golfplatz auch ist, ich habe ihn wunderbar bespielt», sagte der 27-Jährige. Er habe «makellos» geputtet, «meine Kontrolle über die Geschwindigkeit war unglaublich.»

Geht der Höhenflug weiter?

Viel Eigenlob, doch auch die Konkurrenten zogen den Hut. «Er sorgt für einen neuen Trend im Golf», sagte der Turnierfünfte Xander Schauffele (USA): «Wenn er immer weiter und weiter schlägt, wüsste ich nicht, warum er nicht noch mehr US-Open-Titel holen sollte».

Der achtplatzierte McIlroy war nach DeChambeaus Coup hin- und hergerissen: «Ich weiss nicht, ob das gut oder schlecht für das Spiel ist.»

Radio SRF 3, Morgenbulletin, 21.09.2020, 07:30 Uhr;

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