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Lernen von anderen Sportarten Fussballer Callà bei Handball-Nati – ein Modell mit Zukunft?

Wie Nati-Assistenzcoach Davide Callà bei Handball-Naticoach Andy Schmid hospitiert – und davon profitiert.

Nein, Handball liege ihm überhaupt nicht, gibt Davide Callà unumwunden zu. «Ich bin anatomisch nicht dazu gemacht», lacht der Assistent von Murat Yakin bei der Fussball-Nationalmannschaft, «wenn ein Ball, dann nur im untersten Stock, bei den Füssen».

Dennoch verbrachte Callà eine Woche beim Handball-Nationalteam – und dies höchst interessiert. Für ihn ging es vor allem darum, den Umgang von Nati-Trainer Andy Schmid mit seinen Spielern zu beobachten.

Es ist schön von aussen zu beobachten, wie Andy Schmid (...) dem Team in jeder Situation ein gutes Gefühl vermitteln kann.

«Ich schaue, wie er coacht, die Art und Weise der Kommunikation, die Lautstärke», so Callà. Es gehe um Fragen wie: Wann gibt er der ganzen Mannschaft Anweisungen? Wann nur einem einzelnen Spieler. «Da gibt es Ähnlichkeiten zu dem, was wir auf dem Trainingsplatz machen», bilanziert Callà.

Was Fussball dem Handball voraushat

Der Fussballer zeigt sich dabei äusserst beeindruckt vom Handballer Schmid: «Er erreicht die Spieler. Alles, was er sagt, hat Hand und Fuss. Und er bringt immer noch diese Prise Humor mit rein. Es ist schön von aussen zu beobachten, wie er auf diese Weise Druck rausnimmt, Spannung abbauen und dem Team in jeder Situation ein gutes Gefühl vermitteln kann.»

Ich bin ein Freund davon, Wissen zu teilen.
Autor: Andy Schmid

Schmid selber begrüsste es, dass ein Trainer von ausserhalb bei seinem Team vorbeischaute. «Ich bin ein Freund davon, Wissen zu teilen. Man kann sportarten-übergreifend extrem viel voneinander abschauen.»

Gerade in Sachen Trainingsleitung habe der Fussball dem Handball einiges voraus, erklärt Schmid, da ziehe sich der Cheftrainer auch mal in die beobachtende Position zurück, während der Assistent das Training leite. «Da sind wir im Handball noch weit weg davon.»

Regelmässiger Austausch erwünscht

Ginge es nach Schmid, dann soll das «Callà-Beispiel» Schule machen und ein regelmässiger Austausch zwischen Schweizer Trainerinnen und Trainern stattfinden, organisiert vom Dachverband Swiss Olympic.

Etwa in Spanien existiert bereits ein solches Programm. So meint Schmid denn auch: «Ich bin überzeugt, dass es sich lohnt, über den Tellerrand hinauszublicken.»

SRF zwei, Sportpanorama, 02.11.2025, 18 Uhr ; 

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