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Feuertaufe für 2 Kunstturner An der EM heisst der Anspruch WM

Die fünf Schweizer Kunstturner orientieren sich im August bei den Titelkämpfen in München an den Top 13. Somit würden sie bei der EM den Schritt an die WM machen.

Marco Pfyl zeigt ein Element am Barren.
Legende: Ein Könner am Barren Wären ihm an der Heim-EM nicht zwei Teamkollegen vor der Sonne gestanden, hätte Marco Pfyl schon einmal in einem Einzel-Final gestanden. fresfocus/Claudio Thoma

Der Schweizer Verband ruft die Europameisterschaften im Kunstturnen, die als eine von neun Sportarten in den Multisportanlass European Championships integriert sind, als grosse Chance vor allem für die jungen Kadermitglieder aus. Gleich zwei von ihnen wird in der Olympiahalle von München der erstmalige Sprung ins EM-Scheinwerferlicht ermöglicht.

So gelangen Moreno Kratter (24) und Dominic Tamsel (22) zur Elite-Premiere. Zweiterer kennt diese Bühne überhaupt erst von Auftritten auf Nachwuchs-Stufe. Noe Seifert sowie Marco Pfyl sind die bereits Erfahrenen auf diesem Niveau in der nach wie vor verletzungsgeplagten STV-Riege. Komplettiert wird das Quintett beim Anlass vom 11. bis 21. August von Andrin Frey, der schon im Vorjahr je einen Start an Europa- und Weltmeisterschaften hatte.

Das EM-Kader der Schweizer

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  • Andrin Frey (TV Steffisburg)
  • Moreno Kratter (TV Rüti)
  • Marco Pfyl (STV Pfäffikon-Freienbach)
  • Noe Seifert (Satus ORO)
  • Dominic Tamsel (TV Wädenswil)
  • Ersatz: Luca Giubellini (STV Eien-Kleindöttingen)

Plötzlich hat es Platz für die zweite Garde

Nach dem Umbruch im Schweizer Team sieht sich Pfyl unvermittelt in einer Leaderrolle wieder. Er versteht die personellen Mutationen als Verpflichtung und als Signal an die aufrückenden Turner. «Es soll uns zeigen, dass wir auch etwas können und nicht nur angewiesen sind auf die Vorzeigeathleten der vergangenen Jahre», meint der 24-Jährige.

Für Pfyl selbst schafft die Absenz von Pablo Brägger (Rücktritt) und Christian Baumann (rekonvaleszent nach Ellbogen-OP) auch Platz. So blieb der Schwyzer letztes Jahr bei der EM in Basel im Final (mit den Top 8) sowohl im Reck wie auch am Barren aussen vor, weil aufgrund der Nationenregel maximal zwei Athleten pro Land zugelassen sind und dieses Kontingent Brägger und Baumann schon ausgeschöpft hatten. «Es geht darum, diese Klassierungen zu bestätigen, aber ein Selbstläufer wird es nicht», sagt Pfyl auf seine persönlichen Ziele angesprochen.

Überhaupt wird dem Abschneiden des Teams höchste Priorität eingeräumt. «Eine gute Platzierung mit der Mannschaft ist das Wichtigste. Die eigenen Ambitionen werden für das Team zurückgeschraubt», bestätigt Seifert.

Es werden die Weichen für die Zukunft gestellt

Als Equipe sollen für die Schweizer in der zweiten Woche der European Championships in der bayrischen Metropole die Top 13 resultieren. Diese wären gleichbedeutend mit der Qualifikation für die 51. Weltmeisterschaften in Liverpool (28. Oktober bis 6. November). «Wir erhoffen uns von der Teambesetzung das bestmöglichste Resultat und lassen uns auch gerne von Final-Möglichkeiten überraschen», definiert David Huser, der Chef olympische Missionen beim STV, das offizielle Vorhaben der Delegation. 

Dominic Tamsel bei seiner Übung am Pferdepauschen.
Legende: Dominic Tamsel Der Neuling im Schweizer Team bei einem internationalen Elite-Titelkampf. fresfocus/Urs Lindt

Und gehört die STV-Riege an der EM effektiv zu den besten 13 Nationen, ist ihr auch bereits die folgende WM-Teilnahme im 2023 in Antwerpen (BEL) gewiss. Damit ging einher, dass die Chancen auf einen Team-Startplatz an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris gewahrt sind.

SRF zwei, «Sportflash», 27.07.2022 23:25 Uhr ; 

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