Mit der drittbesten Leistung in der Qualifikation für den Boden-Final hatte Noe Seifert an der EM in Antalya die Hoffnungen auf eine Medaille geweckt. Doch dieser Traum platzte rasch: Schon auf der zweiten Diagonale stimmten das Timing beim Absprung und in der Folge die Salto-Rotation nicht. Seifert landete auf dem Hosenboden und wurde letztlich mit nur 12,800 Punkten abgestraft. Dies reichte im Final nur zum 8. und letzten Rang.
«Es war ein technischer Fehler von mir», begründete Seifert das Missgeschick und fuhr fort: «Ich fühlte mich trotz zweier Mehrkämpfe in dieser Woche eigentlich sehr gut. An mangelnder Kraft oder an der Ausdauer fehlte es mir keineswegs.»
Besonders bitter: Hätte der Aargauer seine mit 14,300 Punkten belohnte Leistung aus der Quali wiederholt, hätte dies Bronze eingebracht. Dennoch darf der 24-Jährige vor seinem letzten Auftritt an der EM am Sonntag im Barren-Final durchaus zufrieden sein, hatte er doch zuvor in der südtürkischen Mittelmeerstadt im Mehrkampffinal mit Rang 5 überzeugen können und im Team mit Rang 4 Bronze knapp verpasst.
Den EM-Titel holte sich Luke Whitehouse. Der Engländer zeigte die deutlich schwierigste Übung und erhielt dafür auch noch die zweithöchste Punktzahl bei der Ausführung. Seine fantastische Darbietung wurde dabei fulminant mit einem dreifachen Rückwärtssalto lanciert. Er bekam dafür 14,900 Punkte. Silber holte der Israeli Artem Dolgopyat (14,666), Bronze ging an Milan Hosseini aus Deutschland (14,200).
Die weiteren Entscheidungen
- Pauschenpferd Männer: 1. Rhys McClenaghan (IRL/14,666), 2. Maxime Gentges (BEL/14,566), 3. Artur Davtyan (ARM/14,266).
- Ringe Männer: 1. Adem Asil (TUR/14,933), 2. Vahagn Davtyan (ARM/14,733), 3. Eleftherios Petrounias (GRE/14,733).
- Sprung Frauen: 1. Coline Devillard (FRA/13,800), 2. Asia D'Amato (ITA/13,600), 3. Lisa Vaelen (BEL/13,583).
- Stufenbarren Frauen: 1. Alice D'Amato (ITA/14,466), 2. Rebecca Downie (GBR/14,233), 3. Elisabeth Seitz GER/14,200).
So geht's weiter
Auch im 2. Teil der Gerätefinals am Sonntag (ab 12:30 Uhr live bei SRF) steht Seifert im Einsatz: Wie Eddy Yusof qualifizierte er sich für den Barren-Final. Im Sprung ist Luca Giubellini in den Medaillenkampf involviert. Bei den Frauen würde einzig Lena Bickel als erste Reserveturnerin am Boden im Falle eines Rückzugs einer Konkurrentin zum Zug kommen.