Das hatte sich Christian Baumann definitiv anders vorgestellt. Im Barren-Final bei der Kunstturn-WM im japanischen Kitakyushu setzte es für den Aargauer eine herbe Enttäuschung ab. Dem 26-Jährigen misslang die Übung in seinem erstem WM-Gerätefinal komplett.
Bereits bei dem von ihm kreierten Element, dem «Baumann», unterlief dem EM-Dritten ein grober Fehler. Und wenige Sekunden später kam es noch schlimmer, als Baumann aus der Balance kam und das Gerät verlassen musste. Für seinen Auftritt erhielt der Schweizer nur 12,333 Punkte.
Dementsprechend gross war die Enttäuschung beim Aargauer nach dem Wettkampf. «Eigentlich kann ich stolz sein, dass ich den Final gekommen bin. Aber momentan überwiegt die Enttäuschung», so Baumann.
Mindestziel erreicht
Nachdem Baumann an den Europameisterschaften in Basel im Frühjahr und an den Olympischen Spielen in Tokio überzeugt hatte, ging für ihn in Kitakyushu die Rechnung für einmal nicht auf. Immerhin: Sein Mindestziel, den Einzug in den Gerätefinal, schaffte er. Und eine Medaille wäre für den Schweizer auch bei einer gelungenen Übung wohl ausser Reichweite geblieben.
Gold ging an den Chinesen Xuwei Hu, der starke 15,466 Punkte turnte.
Silber holte Carlos Edriel Yulo, Bronze Hus Landsmann Cong Shi.
Neben dem Barren-Final standen am Sonntag 4 weitere Entscheidungen auf dem Programm:
- Sprung der Männer: Der Philippino Yulo war bereits vor dem Barren-Final erfolgreich gewesen. Am Sprung sicherte er sich Gold.
- Schwebebalken der Frauen: Gold holte sich die Japanerin Urara Ashikawa vor der Deutschen Pauline Schäfer-Betz und Ashikawas Landsfrau Mai Murakami.
- Boden der Frauen: Im Bodenturnen verpasste Murakami die Goldmedaille erst ganz knapp. Die Japanerin legte aber Protest ein, weil sie mit ihrer D-Note nicht einverstanden war. Der Protest wurde gutgeheissen, Murakami konnte sich doch noch über Gold freuen.
- Reck der Männer: Am Reck setzte sich Hu erneut gegen die Konkurrenz durch und holte sich innerhalb von wenigen Stunden die 2. Goldmedaille.