- 1. Trumpf – Steingruber am Sprung
Die erste Finalchance winkt Giulia Steingruber bereits am Samstag am Sprung. Der 5. Rang im Mehrkampf – das beste jemals von einer Schweizerin erzielte Resultat an höchsten internationalen Titelkämpfen – weckte die Lust auf mehr.
Allerdings ist die Konkurrenz enorm. Nur bei einem Sturz von Simone Biles (USA), Europameisterin Maria Paseka (Russ) oder Titelverteidigerin Hong Un Jong (NKor) dürfte sich für die St. Gallerin die Option auf einen Medaillengewinn eröffnen. Deshalb sagt Trainer Zoltan Jordanov: «Wenn Giulia ihren 4. Platz aus der Qualifikation halten kann, ist dies ein grosser Erfolg.»
In Tokio (5.), Antwerpen (4.) und Nanning (5.) war Steingruber dreimal am WM-Podest vorbei geflogen. Auch die Athletin selbst will sich mit folgender Einschätzung nicht zu grossen Druck aufbauen: «Es wird schon immer schwieriger, überhaupt in den Final einzuziehen.»
Am letzten Tag noch etwas zu riskieren, lohnt sich nicht.
- 2. Trumpf – Steingruber am Boden
Offener präsentiert sich die Entscheidung in ihrem 2. Gerätefinal, zu dem Steingruber in Schottlands grösster Stadt 24 Stunden später am Sonntagnachmittag antritt. Mit Ausnahme von Biles, die sich in einer übergeordneten Sphäre bewegt, liegt das Feld eng beisammen.
Die Qualität der Landungen dürfte entscheiden, wer am Ende über eine Medaille jubeln kann. Die 21-jährige Schweizerin wird aller Voraussicht nach erneut auf den Doppelsalto mit Doppelschraube verzichten. «Am letzten Tag noch etwas zu riskieren, lohnt sich nicht», findet sie. Doch schafft sie es, ihre Übung sauber und elegant zu turnen, liegt für die EM-Dritte von Montpellier zumindest die Egalisierung des 5. Platzes von 2013 drin.
In einem Final ist alles möglich, gibt es doch auch immer wieder Stürze.
3. Trumpf – Hegi am Reck
Zum Abschluss greift ebenfalls am Sonntag Oliver Hegi am Königsgerät ein. Der Aargauer rutschte als 8. und letzter Athlet in die Endausmarchung und ist der erste Schweizer Turner seit 1999, der an Weltmeisterschaften wieder in einem Gerätefinal steht. Im Kampf um die Podestplätze gilt er als Aussenseiter. «In einem Final ist aber alles möglich, gibt es doch auch immer wieder Stürze», macht sich der EM-Vierte von 2014 selbst Mut.
Sendebezug: SRF info, sportlive 29.10.2015 19:50 Uhr