- Giulia Steingruber ist Europameisterin am Sprung und Boden.
- Ilaria Kaeslin verpasst Edelmetall am Balken nur knapp.
Die Erwartungen an Giulia Steingruber an der Heim-EM in Bern waren gross – und die 22-jährige Ostschweizerin übertraf die kühnsten Hoffnungen. Im ersten Wettkampf des Gerätefinals, Steingrubers Paradedisziplin Sprung, reichten der Schweizerin zwei solide Sprünge zur Goldmedaille.
Goldener Tschussowitina
Beim Tschussowitina hatte Steingruber keine Probleme und wurde mit der starken Note von 15,500 Punkten belohnt. Beim zweiten Sprung zeigte Steingruber einen Jurtschenko mit Doppelschraube. In der Luft perfekt, musste die Ostschweizerin bei der Landung korrigieren.
Die Note fiel mit 14,466 Punkten daher deutlich tiefer aus. Mit der Gesamtnote von 14,983 Punkten setzte sich Steingruber schliesslich hauchdünn vor der Britin Elissa Downie durch und holte ihre insgesamt dritte Goldmedaille an Europameisterschaften in ihrer besten Disziplin.
Die Traumübung am Boden
Ihr Meisterstück lieferte Steingruber dann am Nachmittag beim letzten Wettkampf ab. Am Boden zeigte die Schweizerin eine Traumübung mit zahlreichen hohen Sprüngen und technischen Schwierigkeiten und wurde dafür mit der Traumnote von 15,200 Punkten belohnt.
Keine Konkurrentin konnte mit Steingruber mithalten, die Schweizerin holte überlegen die Goldmedaille. Steingruber ist damit der ganz grosse Star an dieser EM in Bern und bewies, dass auch an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro definitiv mit ihr zu rechnen ist.
Kaeslin um 1 Sekunde an Medaille vorbei
Auch die 18-jährige Ilaria Kaeslin hat in ihrem ersten Final an internationalen Titelwettkämpfen überzeugen können. Am Balken zeigte die Tessinerin eine praktisch fehlerfreie Übung, überzog das Zeitbudget jedoch um eine Sekunde. Am Schluss reichte es für Kaeslin zum hervorragenden 4. Platz – wäre sie in der Zeit geblieben, hätte die junge Schweizerin Bronze geholt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 05.06.2016, 11:00 Uhr.