Das Schweizer Team am diesjährigen Swiss Cup in Zürich ist äusserst jung. Zwei Kunstturn-Duos treten an, niemand ist älter als 23 Jahre – und niemand hat zuvor schon an diesem Wettbewerb teilgenommen.
Stefanie Siegenthaler und Henji Mboyo (Schweiz 1) sowie Lena Bickel und Noe Seifert (Schweiz 2) zeigen sich vor dem Event im Hallenstadion, bei dem ein Team-Wettbewerb mit Ausscheidungsverfahren ausgetragen wird, dafür umso motivierter. Für die 16-jährige Bickel wird es gar der erste internationale Vergleich mit der Elite überhaupt.
Nach den Rücktritten der Aushängeschilder Giulia Steingruber, Pablo Brägger, Oliver Hegi sowie von Ilaria Käslin steht die Schweizer Kunstturn-Equipe vor Herausforderungen und sucht nach neuen Leistungsträgerinnen und -trägern.
Die Zürcherin Siegenthaler sagt: «Ich bin mit 23 Jahren bereits die Älteste im Team. Aber ich konnte auch schon sehr viel von Giulia und Ilaria lernen. Jetzt bin ich stolz darauf, das Zugpferd zu sein und auch mal zum Zug zu kommen.»
Ihr Partner am Swiss Cup, der Zürcher Unterländer Mboyo, hat zuletzt an der WM im Mehrkampf mit dem 12. Rang überzeugt , er egalisierte damit das beste Schweizer Mehrkampf-Resultat an einer WM seit 1950.
Mehr Druck macht er sich deswegen aber nicht. «Ich blende das aus», sagt der 22-Jährige. «Ich weiss, dass mein Umfeld hinter mir steht, auch wenn es mir mal nicht so läuft. Deshalb freue ich mich, ich möchte den Wettkampf geniessen.»
An der 38. Ausgabe des Swiss Cups nehmen mit Angelina Melnikowa und Nikita Nagorny auch zwei frischgebackene Olympiasieger aus Russland teil. Sie gewannen in Tokio Gold mit dem Team und auch die Bronzemedaillen im Mehrkampf sowie je an einem Einzelgerät.
Die Schweizer Duos wollen nach einer bereits langen Saison mit vielen Wettkämpfen noch einmal Topleistungen zeigen – auch wenn sie sich vielleicht schon frischer gefühlt haben. «Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich noch voller Energie bin», sagt Mboyo. «Aber ich werde versuchen, das Beste herauszuholen. Das ist Kopfsache.»