Am 18. Juli 1976 schrieb Nadia Comaneci Sportgeschichte: Die damals 14-Jährige turnte an den Olympischen Spielen in Montreal eine perfekte Stufenbarren-Übung.
Belohnt wurde diese auf der Anzeigetafel mit einer «1,00» – denn der Hersteller hatte nicht damit gerechnet, dass mal eine «10,00» angezeigt werden müsste. Im Laufe der Spiele turnte Comaneci noch 6 Mal eine «perfekte 1,00».
Von Ceausescu instrumentalisiert
Finanziert wurden die rumänischen Olympia-Programme von Diktator Nicolae Ceausescu. Nach ihrem kometenhaften Aufstieg wurde Comaneci zur Ikone der kommunistischen Perfektion hochstilisiert, nach Bukarest versetzt und von drei Staatsbeamten überwacht. 1989 flüchtete sie wenige Wochen vor dem Berliner Mauerfall in die USA.
41 Jahre nach den denkwürdigen Olympischen Spielen ist die amerikanisch-rumänische Doppelbürgerin zurück am Ort ihres grössten Triumphs. An der WM 2017 ist die heute 55-jährige Comaneci als Botschafterin und Sprecherin vor Ort.