- Lena Bickel zeigt im Mehrkampf-Final an der Kunstturn-WM in Indonesien einen soliden Auftritt.
- Die Tessinerin belegt in Jakarta den 16. Schlussrang.
- Gold geht nach einem Hitchcock-Finale an die Russin Angelina Melnikowa.
Die Qualifikation für den Mehrkampf-Final bei der erst 2. WM-Teilnahme war für Lena Bickel schon ein Erfolgserlebnis. Damit hatte die 20-jährige Tessinerin dafür gesorgt, dass das Verbandsziel an den Titelkämpfen in Indonesiens Hauptstadt Jakarta erreicht wurde. In den Kampf um einen Top-10-Platz – geschweige denn um die Medaillen – konnte sie aber wie erwartet nicht eingreifen.
Bickel musste den Final am Schwebebalken, dem wohl schwierigsten Gerät, in Angriff nehmen. Nach einem Sturz vom Balken resultierten für die junge Schweizerin nur 11,866 Punkte. Auch die Bodenübung gelang ihr nicht nach Wunsch und wurde mit 12,666 Punkten bewertet.
Bickel am Stufenbarren stark
Den 2. Teil des Finals lancierte Bickel dann mit einem starken Sprung und 13,066 Punkten. Die 20-Jährige vermochte sich rangmässig aber dadurch nicht zu verbessern (22.). Der Satz nach vorne gelang beim letzten Gerät: Bickel holte am Stufenbarren mit 13,466 die siebtbeste Punktzahl aller Teilnehmerinnen. Am Ende schaute Rang 16 heraus.
Dreikampf um WM-Gold – scheinbar
Topfavoritin Angelina Melnikowa startete überragend in den Wettkampf. Die Mehrkampf-Weltmeisterin von 2021 holte beim Sprung 14,100 und am Stufenbarren 14,700 Punkte und führte nach 2 Geräten. Doch Kaylia Nemour blieb ihr – vor allem dank der Traumvorstellung am Stufenbarren (satte 15,166 Punkte) – auf den Fersen.
Auf dem Schwebebalken dann der Fauxpas von Melnikowa: Die Russin musste vom Balken und bekam für ihre Übung nur 12,800 Punkte. Durch das Missgeschick (auch Nemour stürzte vom Balken) wurde der Kampf um WM-Gold vor dem letzten Gerät so richtig spannend. Qingying Zhang (CHN) führte vor Nemour und Melnikowa – das Trio war allerdings nur durch 0,133 Punkte getrennt.
Wong mit Sprung nach vorne
Sämtliche Athletinnen hatten zum Abschluss noch die Bodenübung vor sich, wo die Vorteile klar bei Melnikowa lagen. Und die Russin nutzte ihren Vorteil aus. Melnikowa holte mit einem Vorsprung von nur 0,100 Punkten Gold.
Sie siegte aber nicht etwa vor Zhang und Nemour, Silber ging überraschend an Leanne Wong aus den USA, die mit dem besten Sprung des Nachmittags noch auf Rang 2 vorpreschte. Während Nemour leer ausging, sicherte sich Zhang immerhin noch Bronze.
Biles und Andrade nicht dabei
Die WM in Jakarta fand ohne die Titelverteidigerin und sechsfache Mehrkampf-Weltmeisterin Simone Biles aus den USA statt. Auch die Brasilianerin Rebeca Andrade, Weltmeisterin 2022 und Vize-Weltmeisterin 2023, verzichtete auf eine Teilnahme in Jakarta.
So geht es weiter
Am Freitag und Samstag stehen noch die Gerätefinals der Männer und Frauen auf dem Programm. Aus Schweizer Sicht sind keine Athletinnen und Athleten vertreten. SRF zwei überträgt die Finals jeweils ab 08:50 Uhr.