Das Schweizer Kunstturn-Team ist an den European Championships in Glasgow auf den guten 5. Rang geturnt. Oliver Hegi, Benjamin Gischard, Tahar Serhani und die 19-jährigen EM-Neulinge Henji Mboyo sowie Noe Seifert mussten Russland, Grossbritannien, Frankreich und Deutschland den Vortritt lassen.
Einen grossartigen Auftritt legte die Schweiz am Reck hin: Kein einziges Team holte dort derart viele Punkte wie Serhani, Mboyo und Hegi (41.266).
Teamleader Hegi brillant
In Abwesenheit der verletzten Pablo Brägger und Eddy Yusof avancierte Hegi zum Anführer der jungen Truppe. Der Aargauer erfüllte seine Aufgabe mit Bravour. Starken Übungen am Pauschenpferd (14.133) und am Reck (14.100) setzte der Barren die Krone auf: Satte 15.000 Punkte erhielt Hegis Vortrag von der Jury.
Die Neulinge mussten phasenweise noch etwas Lehrgeld bezahlen. Seifert am Pauschenpferd (12.066) und Mboyo an den Ringen (11.433) zeigten Nerven. Hegi zeigte sich nach dem Wettkampf dennoch zufrieden: «Wir hätten nicht gedacht, dass wir es überhaupt so weit schaffen.» Für seinen Barrenfinal ist Hegi zuversichtlich: «Am Sonntag soll es noch besser klappen.»
Russland unangetastet
Die Goldmedaille ging diskussionslos ans russische Team, das zum 3. Mal in Serie triumphierte. Bei der Hälfte aller Geräte holten die Russen die höchste Punktzahl aller Equipen. Mit David Beljawaski hatte der Europameister den Turner mit der insgesamt höchsten Wertung in seiner Reihe (Barren: 15.466). Ausserdem turnte kein einziger Russe unter 13.200 Punkten, was sich in einer Gesamtpunktzahl von 257.260 niederschlug.
Einigermassen mithalten konnten einzig die Briten (253.362). Frankreich (246.928) wurde auf dem Bronzerang schon deutlich distanziert. Der Schweiz fehlten letztlich rund 3.5 Punkte auf Edelmetall.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 11.8.2018, 11 Uhr