Erstmals seit 2018 gehört Chinas Kunstturner wieder die Vormachtstellung. Das Quintett eroberte an den Weltmeisterschaften in Liverpool die Goldmedaille im Teamwettkampf – es ist dies Titel Nummer 13 für den Rekord-Champion. Im Vergleich zur dürftigen Qualifikation merzten die Athleten aus dem Reich der Mitte nahezu alle Fehler aus und zeigten nach verhaltenem Beginn einen spektakulären Wettkampf.
Die Chinesen übernahmen zur Halbzeit die Führung und gaben diese nicht mehr preis. Mit einem Total von 257,858 Punkten hatten sie an der Ranglistenspitze satte 4 Zähler Vorsprung. Russland, der Sieger aus dem Jahr 2019 in Stuttgart, konnte in der M&S-Arena vor 4000 Zuschauern seinen Titel nicht verteidigen, da die Nation wegen des Angriffskriegs in der Ukraine suspendiert ist.
Britisches Märchen beim Heimspiel
Silber ging an Japan (253,395), das mit gut 6 Punkten ein ebenso grosses Polster auf das überraschend drittklassierte Grossbritannien aufweist. Die Lokalmatadoren kamen im Sog ihrer Teamkolleginnen, die am Vortag sogar mit dem 2. Rang brilliert hatten, ebenfalls in die Medaillenränge.
Dank einem starken Schlussprogramm konnte die englische Riege Italien noch abfangen. Somit holten die Briten erst zum 2. Mal in der Geschichte von Turn-Weltmeisterschaften eine Medaille im Männer-Teambewerb. Die Premiere hatten sie 2015 gefeiert – auch damals hatten sie sich in Glasgow vor Heimpublikum in Szene setzen dürfen.
Der WM-Final war ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne gegangen. Die STV-Delegation hatte in der Qualifikation nicht abliefern können und auf Rang 20 die Entscheidung mit den Top-8-Nationen diskussionslos verpasst.