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1 Jahr nach der Einbürgerung Ilja Tschernoussow: Als Schweizer nach Peking?

Ilja Tschernoussow will an den Olympischen Spielen in Peking die Schweizer Farben vertreten.

2014 feierte Ilja Tschernoussow den grössten Erfolg seiner Karriere. Über 50 km Skating lief der gebürtige Russe hinter zwei Landsmännern auf den dritten Rang. Im selben Jahr wurde auch sein privates Glück vollendet. Tschernoussow heiratete die Schweizer Biathletin Selina Gasparin in seiner Heimatstadt Nowosibirsk.

Fast 8 Jahre später träumt Tschernoussow von einer gemeinsamen Teilnahme mit Ehefrau Gasparin an den Olympischen Spielen in Peking. Möglich macht dies die Einbürgerung, die der 35-Jährige vor rund einem Jahr erfolgreich hinter sich gebracht hat.

Offene Türen bei Swiss-Ski

Bei Swiss-Ski stehen Tschernoussow die Türen grundsätzlich offen. «Bei uns erhalten alle die gleiche Chance. Wenn er schnell läuft, wird auch er von uns ein Weltcup-Aufgebot erhalten», sagt Christian Flury, Chef der Schweizer Langläufer.

Der letzte Start des zweifachen Familienvaters im Weltcup liegt indes schon über 5 Jahre zurück. Seit seinem Austritt aus dem russischen Verband, der damals tief im Doping-Sumpf steckte, bestritt Tschernoussow fast nur noch Langdistanzrennen fernab des Weltcup-Zirkus. «Es ist schwierig abzuschätzen, wie hoch mein Niveau derzeit noch ist, aber eine gemeinsame Teilnahme wäre das Traumziel», so der WM-Dritte von 2011.

Anfang Dezember bietet sich Tschernoussow eine erste Gelegenheit, seine Olympia-Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Ob seine Schnelligkeit unter der langen Wettkampfpause gelitten hat, wird sich am Continental-Cup im Obergoms Anfang Dezember weisen. An gleicher Stelle wollte sich der Jahrgänger von Dario Cologna schon vor einem Jahr für einen Weltcup-Einsatz aufdrängen. Damals verpasste er dieses Ziel deutlich.

Radio SRF 1, Abend-Bulletin, 10.11.2021, 18:45 Uhr ; 

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