In knapp drei Wochen starten die Langläuferinnen im finnischen Kuusamo in die neue Saison. Rot angestrichen im Kalender ist nicht nur der Weltcup-Auftakt im hohen Norden, sondern auch und vor allem die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina im Februar.
Das gilt im Schweizer Team besonders für Aushängeschild Nadine Fähndrich. Von der WM in Trondheim kehrte die Luzernerin letzten März mit jeweils Bronze im Einzel- und Teamsprint zurück. Im Weltcup war sie hinter der Finnin Jasmi Joensuu die beste Athletin auf der Kurzdistanz.
Olympia-Medaille soll her
Klar, dass sich die Luzernerin auch für den Saison-Höhepunkt einiges ausrechnet. Sie richtet ihren Formaufbau voll auf Olympia aus. 2022 in Peking hatte sie eine Medaille als 5. knapp verpasst, war mit der Einstellung und ihrem Rennen im Nachhinein aber zufrieden. Bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme 2018 in Pyeongchang war sie an der Seite von Laurien van der Graaff ebenfalls nahe dran an Edelmetall. Im Teamsprint reichte es zu Rang 4.
«Die Motivation ist sehr gross. Ich arbeite seit Jahren darauf hin, jetzt kommt noch der letzte Teil», sagt eine fokussierte Fähndrich beim Besuch von SRF im Training in Davos. Im Hinblick auf ihre dritten Olympischen Spiele gibt es ein positives und ein negatives Vorzeichen:
- Plus: Die Langlauf-Rennen finden im Val di Fiemme statt, was Fähndrich entgegenkommt. Im Januar gewann sie dort den Sprint im Rahmen der Tour de Ski und hat seit den Junioren-Weltmeisterschaften 2014 auch sonst beste Erinnerungen. «Es ist einer meiner Lieblingsorte ausserhalb der Schweiz.»
- Minus: Der Olympia-Sprint wird in der klassischen Disziplin ausgetragen, Fähndrich ist Skating-Spezialistin. «Klassisch ist für mich ein bisschen schwieriger. Wir haben in den letzten Jahren aber gut daran gearbeitet. Ich habe einen Riesenschritt gemacht und fühle mich sehr wohl», sagt die 30-Jährige.
Von ihren insgesamt 6 Einzel-Weltcupsiegen errang sie nur 2 im klassischen Stil. Zum bereits angeführten Triumph im Val di Fiemme (in einem allerdings bereits ausgedünnten Tour-de-Ski-Feld) kommt noch derjenige 2022 im norwegischen Beitostölen. Dass sie die Lücke zur Konkurrenz geschlossen hat, zeigen indes auch die zweiten Plätze von Falun und Cogne in der letzten Saison.