Im Gegensatz zu den Norwegern oder den Schweden ist Dario Cologna im Schweizer Team der einzige Athlet, der zur absoluten Weltspitze zählt. Der Münstertaler ist der mit Abstand erfolgreichste Schweizer Langläufer aller Zeiten, hat in seiner Karriere bereits alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Der Umstand, dass es innerhalb einer Mannschaft einen unbestrittenen Star gibt, birgt grosses Konfliktpotenzial. Oft wird dem Erfolg des Aushängeschilds alles untergeordnet, die anderen Athleten kommen zu kurz. Nicht so bei den Schweizer Langläufern. «Dario stellt sich so wenig wie möglich in den Vordergrund», sagt Trainer Ivan Hudac.
Ein Teammitglied wie alle anderen
Auch für Cologna selbst ist eine Spezialbehandlung trotz all seiner Erfolge überhaupt kein Thema: «Ich erwarte keine Extras. Wir haben viele Athleten im Team mit grossem Potenzial und es ist wichtig, dass alle die bestmögliche Betreuung erhalten», erklärt der 28-jährige Bündner im «sportpanorama».
Den Spagat zwischen einem guten Teamplayer und einem siegeshungrigen Einzelsportler beherrscht Cologna perfekt. «Nur wenn es um gute Resultate in den Rennen geht, fährt er die Ellbogen aus und wird resolut. Ansonsten ist er ein Teammitglied wie alle anderen», sagt Hudac.
Cologna: «Sage natürlich meine Meinung»
Dennoch ist der Einfluss Colognas angesichts seiner grossen Erfolge innerhalb der Mannschaft gross. So war er beispielsweise beim viel diskutierten Trainerwechsel von Guri Hetland zu Hudac involviert. «Ich sage natürlich meine Meinung. Es muss für mich einfach passen. Und ein neuer Coach bringt immer ein bisschen frischen Wind.»
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 14.12.14, 18:15 Uhr