Resultate
Die Tour de Ski steht vor den drei entscheidenden Tagen. Vor dem Skating-Wettkampf am Freitag, dem Massenstart-Rennen im klassischen Stil vom Samstag und der abschliessenden Verfolgung auf die Alpe Cermis richten wir den Fokus auf das Trio Dario Cologna, Martin Johnsrud Sundby und Petter Northug.
Cologna schielt nach vorne – aber nicht auf den Sieg
«Das Funkeln in den Augen ist zurück», stellte SRF-Experte Adriano Iseppi erfreut fest, als Cologna nach seinem starken 2. Platz in Oberstdorf den Zielraum verliess. Der Münstertaler hatte sich trotz seinen anhaltenden Hustenproblemen eindrücklich zurückgemeldet und will nach dem Ruhetag am Donnerstag nochmals angreifen.
«Die Moral und die Motivation sind zurück», sagte er, «wenn mir noch einmal zwei solche Rennen gelingen, ist im Kampf um das Podest vielleicht noch etwas möglich.» Um dieses Ziel zu erreichen, müsste Cologna 71 Sekunden und 5 Ränge gutmachen.
Sundby: «Ich hasse Tage wie diese»
Ganz anders sah die Gemütslage bei Sundby aus. Mit dem Sprint vom Vortag in den Beinen und schlechtem Material an den Füssen zeigte der Dominator in Oberstdorf ungewohnte Schwächen. «Ich hasse Tage wie diese», führte er danach aus. «Ein normales Weltcup-Rennen hätte ich einfach abgehakt und locker zu Ende gelaufen. Aber hier an der Tour geht es um jede Sekunde.»
Dass sich Sundby körperlich von seinem «schwarzen Tag» erholt, bezweifelt Iseppi nicht. Viel spannender sei es aber zu sehen, wie er ihn moralisch wegstecken kann.
Northug feiert und droht mit K.o.-Schlag
Northug war am Mittwoch nicht nur wegen seines 30. Geburtstages in Festlaune. Er halbierte seinen Rückstand auf Sundby auf 47 Sekunden und witterte Morgenluft. Dass er die Tour erstmals gewinnen könnte, glaubt er aus einem einfachen Grund trotzdem nicht: «Die Alpe Cermis!» Dieser «Monster-Berg» habe ihm schon so oft den Tour-Sieg vermiest. Er werde es aber mit Händen und Füssen versuchen, als Erster dort oben anzukommen.
Seine Laune konnte der Ausblick auf den brutalen Schlussanstieg an seinem Geburtstag also nicht trüben, ganz im Gegensatz zu einem anderen Thema. Angesprochen auf das mögliche Comeback des österreichischen Doping-Sünders Johannes Dürr nahm Northug kein Blatt vor den Mund. «Ich glaube nicht, dass er zurückkehrt, so lange ich da bin. Wenn er auf der Loipe links oder rechts von mir auftaucht, schlage ich ihn K.o.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 6.1.2016, 14:10 Uhr