Anders Glöersen überraschte im Männer-Rennen alle. Offensichtlich machte sich bezahlt, dass er am Vortag die Strecke ab St. Moritz mit den Ski besichtigte. «Da erkannte ich das Spezielle des Schlussabschnitts», sagte der 28-Jährige.
Und so übernahm er rund 5 Kilometer vor dem Ziel die Initiative mit der Absicht, «meine Widersacher müde zu machen». Zu seiner Verwunderung sah er sich bald nur noch vom Franzosen Jean-Marc Gaillard begleitet. Da war für ihn klar: «Jetzt laufe ich zu.»
Die Lücke zum Spitzen-Duo vermochten die Verfolger bis ins Ziel nicht mehr zu schliessen, und Glöersen musste im Sprint nicht das Letzte aus sich herausholen. Von den Verfolgern war der Davoser Toni Livers der Schnellste. 3,7 Sekunden fehlten ihm zum Sieg. «Ich befand mich zum Zeitpunkt des Angriffs zu weit hinten im Feld, ich war völlig überrascht vom frühen Zeitpunkt», sagte er.
Grubers Plan ging auf
Als «völlig unerwarteten Erfolg» wertete Bettina Gruber ihren 2. Platz hinter Vorjahressiegerin Riitaa-Liisa Roponen. Die Schweizer Olympia-Teilnehmerin im Sprint hatte sich in der Vorwoche schlecht und müde gefühlt. «Es ging alles hervorragend auf», strahlte sie.
Resultate
Maloja - S-chanf (42 km/Skating). Männer: 1. Anders Glöersen (No) 1:35:05. 2. Jean-Marc Gaillard (Fr) 0,7 Sekunden zurück. 3. Toni Livers (Davos) 3,3. 4. Romain Vandel (Fr) 3,7. 5. Cyril Gaillard (Fr) 3,9. 6. Remo Fischer (Magglingen) 4,0. 7. Benoit Chauvet (Fr) 4,6. 8. Petr Novak (Tsch) 5,5. 9. Ivan Perrillat (Fr) 5,6. 10. Martin Koukal (Tch) 5,9.
Frauen: 1. Riitaa-Liisa Roponen (Fi) 1:38:39. 2. Bettina Gruber (Chur) 0:18 Sekunden zurück. 3. Katrin Zeller (De) 0:18. 4. Holly Brooks (USA) 2:25. 5. Doris Trachsel (Plasselb) 2:30. 6. Seraina Boner (Davos) 3:00.