Es sei «eine verrückte Story», sagt Dario Cologna, wenn er auf die vergangene Saison angesprochen wird. Nur gerade mal 3 Monate nach seiner Operation am Fussgelenk erkämpfte sich der Bündner an den Olympischen Spielen 2 Goldmedaillen. Ein Kraftakt, den viele Beobachter für nicht möglich gehalten hatten.
Vorzeitiges Saisonende
Die schwere Verletzung zog sich Cologna im November zu, als er bei einem Jogging-Sturz einen mehrfachen Bänderriss am Fussgelenk erlitt. Im März musste er die Saison vor dem Weltcupfinal im schwedischen Falun vorzeitig beenden und sich einer weiteren Operation unterziehen.
Die schwere Phase der Regeneration öffnete Cologna die Augen: «Es war eine eindrückliche Erfahrung. Ich habe gemerkt, dass mir der Langlauf fehlt und dass ich den Sport richtig gerne mache», sagt der Schweizer.
Vorbereitung trotz Verletzung
Zurzeit befindet sich Cologna in Davos, wo er sich auf den kommenden Winter vorbereitet. Sein Jogging-Unfall liegt unterdessen mehr als 8 Monate zurück. «Die Verletzung ist aber immer noch nicht hundertprozentig verheilt», sagt der Olympiasieger.
Die Schmerzen spürte er vor allem zu Beginn des Sommertrainings im Mai: «Ich musste beim Joggen und bei gewissen Sprungformen aufpassen», sagt der Bündner. Der Heilungsprozess schreite aber voran: «Mittlerweile geht es sehr gut und nur wenn ich stark belaste, spüre ich den Fuss noch.»
Neuer Trainer, neue Impulse
Das diesjährige Sommertraining unterscheidet sich aber nicht nur wegen Colognas Fussverletzung von anderen Jahren. Mit Ivan Hudac steht dem Schweizer auch ein neuer Trainer zur Seite. Der Slowake folgte auf die Norwegerin Guri Hetland, mit der sich Swiss Ski nicht auf einen neuen Vertrag einigen konnte.
Hudac bringe dem Training neue Impulse, sagt Cologna. Der erfahrene Trainer verfolge eine andere Philosophie. «Er ist immer dabei und betreut auch alle Trainings in Davos und nicht nur im Trainingslager. Das ist schon ein bisschen speziell für mich», sagt der dreifache Gesamtweltcupsieger. Bis zum Saisonbeginn Ende November bleibt Cologna jetzt noch Zeit, seinen Bänderriss endgültig auszukurieren und sich an den neuen Trainer zu gewöhnen.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 04.08.2014 18:45 Uhr