SRF-Langlaufexperte Adriano Iseppi bestätigte, was Dario Cologna bereits im Interview zuvor festgestellt hatte: «Die Ausgangslage ist nun besser als erwartet im Kampf um den Gesamtsieg an der Tour de Ski.»
Iseppi ist sich sicher, dass der Erfolg eine befreiende Wirkung hat, schliesslich geht für Cologna eine fast dreijährige Durststrecke ohne Weltcupsieg zu Ende. Der Bündner hatte mit diversen Verletzungen zu kämpfen, zudem habe ihm auch mehrfach das Wettkampfglück gefehlt, so Iseppi.
Vorjahressieger Ustjugow hingegen sei nach seinem Einbruch im Klassisch-Rennen noch keineswegs abzuschreiben. «Er hat einen rabenschwarzen Tag eingezogen», sagte Iseppi, «doch eigentlich ist es normal, dass man mal schlechte Beine hat. Nur letztes Jahr hat er an keinem Tag Schwächen gezeigt.»
Auf die Alpe Cermis hinauf ist Cologna schneller als Ustjugow.
Für den weiteren Verlauf der Tour de Ski sieht Iseppi Cologna nur beim klassischen Sprint in Oberstdorf im Hintertreffen, sonst könne der Schweizer den Russen in jedem Rennen fordern. «Und auf die Alpe Cermis ( das traditionelle Finale der Tour de Ski, Anm. der Red. ) hinauf ist er schneller als Ustjugow», ist sich Iseppi sicher.
Lässt hoffen für Olympia
Doch nicht nur im Hinblick auf den 4. Gesamtsieg der Tour de Ski sieht Iseppi Cologna im Fahrplan, sondern auch auf den eigentlichen Saisonhöhepunkt, die Olympischen Spiele in Südkorea im Februar.
«Er braucht die Tour de Ski, um in Form zu kommen. Die Situation erinnert an Vancouver und Sotschi», sagt Iseppi, «es könnte sehr gut kommen in Pyeongchang».