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Mehr Sport Die Super-League-Klubs entdecken den E-Sport

Real Madrid, PSG oder auch Schalke engagieren sich bereits seit längerem in der Welt der Computerspiele. Das Potenzial von E-Sports haben nun auch erste Super-League-Klubs erkannt. Fussball vor dem Bildschirm – was bringt das den Klubs?

Der FC St. Gallen gab letzte Woche bekannt, als erster Super-Ligist ein E-Sport-Team für die Fussballsimulation «FIFA 17» zu gründen. Mit Sandro Poschinger haben die Ostschweizer ein junges Gamer-Talent aus der Region unter Vertrag genommen.

Ebenfalls in den E-Sport steigt der FC Luzern ein. Die Innerschweizer haben wenige Wochen vor den St. Gallern bereits eine Ankündigung gemacht, ebenfalls eine solche «FIFA»-Sektion gründen zu wollen. Allerdings wird der FCL erst im März an einem speziellen Turnier Talente scouten – mindestens 2 Spieler werden die «Leuchten» dann verpflichten.

Es hat vor allem Strahlkraft auf die jungen Fans.
Autor: Daniel Last Mediensprecher FCSG

E-Sport international gross

Im Namen der beiden Klubs werden diese Spieler internationale Fussballspiele spielen und bei Erfolg hunderttausende oder gar Millionen Zuschauer unterhalten – über das Internet und gar in Stadien.

Noch steckt die E-Sport-Szene in der Schweiz in den Kinderschuhen. Hohe Preisgelder wird es beim E-Sport darum kaum geben. Das Engagement der beiden Superligisten hat aber Signalwirkung.

Marketing als Hintergrundgedanke für den Schritt

FCSG-Mediensprecher Daniel Last findet, auch sei der Sprung zwischen E-Spielen und dem richtigen Stadion zu gross, als dass solche Spiele mehr Fans ins Stadion locken würden. Es gehe lediglich ums Marketing. «Es hat vor allem Strahlkraft auf die jungen Fans, von dem her gehört es zum gesamthaften Markenauftritt von uns», sagt Last.

Besonders Teenagern könne so der Name FCSG schmackhaft gemacht werden. Dies sieht auch Daniel Frank, PR-Manager des FC Luzern: «Wir sehen eine Chance, den Namen des FC Luzern besser zu platzieren.»

Macht bald die ganze Liga mit?

Auch die Swiss Football League verfolgt die Entwicklung gespannt. Es wäre gar möglich, dass man bald die ganze Super League virtuell nachspielen könnte, sagt der Kommunikations-Verantwortliche der Liga, Philippe Guggisberg. Dafür müssten aber auch die anderen 8 Teams nachziehen – nach den letzten Wochen ein nicht mehr ferner Gedanke.

Sendebezug: Radio SRF 1, Rendez-vous, 12:00 Uhr, 20.12.2016

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