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Fokus auf Marathon 8-facher Weltmeister Kyburz beendet seine OL-Karriere

  • Der hoch dekorierte Matthias Kyburz zieht im Alter von 35 Jahren einen Schlussstrich unter seine Karriere als Orientierungsläufer und tritt aus dem Nationalteam zurück.
  • Beim Weltcup-Finale in Uster von Freitag bis Sonntag gibt er seine Abschiedsvorstellung.
  • Die Sportler-Laufbahn Kyburz' geht hingegen weiter: Er sattelt nun mit grossen Ambitionen komplett auf den Marathonlauf um.

Mit Matthias Kyburz tritt ein ganz Grosser des OL-Sports ab. Der Fricktaler gewann 8 Weltmeistertitel und wurde 9 Mal Europameister. Im Weltcup stand er 25 Mal zuoberst auf dem Podest und sicherte sich 6 Mal den Gesamtweltcup.

Zuletzt holte Kyburz an der WM im finnischen Kuopio – seinen 13. globalen Titelkämpfen – Mitte Juli Bronze in der Langdistanz und Silber mit der Staffel. Es waren dies seine WM-Medaillen Nummern 16 und 17.

Weitere werden in dieser Sportart keine mehr dazu kommen. Stattdessen hat sich der 35-Jährige dazu entschieden, zum Saisonende aus dem OL-Nationalteam zurückzutreten. Eine erfolgreiche, aber auch lange Karriere neigt sich damit dem Ende zu. Seine internationalen Anfänge gehen auf das Jahr 2009 zurück, als Kyburz in Italien den Junioren-Weltmeister-Titel im Sprint errungen hatte. Der Durchbruch gelang ihm 2012 bei der Heim-WM in Lausanne, als er mit 22 Jahren sein erstes WM-Gold (im Sprint) eroberte.

Vor den Heimfans abgeliefert

Bei den nächsten Heim-Weltmeisterschaften warf es über die Mitteldistanz sowie in der Staffel sogar doppeltes Gold ab. «Mein Karriere-Highlight waren bestimmt diese Titelkämpfe in Flims Laax. Es gibt nichts Besseres, als vor Heimpublikum als Weltmeister einzulaufen», resümiert der Routinier.

Einmal kann er als Orientierungsläufer nun nochmals die Atmosphäre zu Hause einsaugen – wenn auch «nur» auf Stufe Weltcup. Beim Finale in Uster, das von Freitag bis Sonntag auf dem Programm steht (live bei SRF zu sehen), steht seine Dernière bevor.

Die 2. Olympischen Spiele locken

Fortan wird der Marathonlauf Kyburz' einzige sportliche Leidenschaft sein. Anfang 2024 entschied er sich, nebst OL auch Wettkämpfe ohne Postensuche über 42,195 km zu bestreiten. «Es hat mir den Ärmel reingenommen», sagte er damals bei einem Besuch im «Sportpanorama».

Bei seinem Debüt in Paris im April 2024 erfüllte er auf Anhieb die Olympia-Limite. Nach seinem beachtlichen 30. Rang an den Olympischen Spielen setzte er in Sevilla im Februar dieses Jahres das nächste Ausrufezeichen. In 2:06:48 Stunden schaffte er hinter Tadesse Abraham die zweitschnellste Zeit, die je ein Schweizer gelaufen ist.

Am 2. November stellt sich Kyburz der Herausforderung New-York-Marathon. Und dann richtet sich sein Blick noch ferner in die Zukunft: «Mein Ziel ist es, nächstes Jahr in der Leichtathletik beim EM-Marathon für Furore zu sorgen. Meine langfristige Vision ist eine Top-Leistung beim Marathon an den Olympischen Spielen 2028.»


Radio SRF 3, Abendbulletin, 24.09.2025 16:30 Uhr ; 

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