Judith Wyder hat ein schwieriges Jahr hinter sich. An die WM im schottischen Iverness vergangenen August erinnert sich die 27-Jährige ungern zurück. Das Schweizer OL-Team hatte damals auf Medaillenkurs gelegen, ehe Wyder als Schlussläuferin übernahm – und kurz darauf völlig einbrach.
Schmerzen in Rücken und Beine zwangen die Bernerin damals zur Aufgabe. Was folgte, waren verschiedenste Arztbesuche. Die Ursache des Problems lag dennoch lange im Dunkeln.
Mühsame Momente zwischendurch
Mittlerweile ist das Rätsel um die Verletzung gelöst. Und Wyder blickt voller Vorfreude dem Saisonauftakt in Polen am Wochenende entgegen. «Ich hatte ein sehr gutes Wintertraining, bin physisch sehr fit», erzählt sie. Drei Monate hat sie für eine optimale Saisonvorbereitung in Schweden verbracht. Zwischendurch kämpfe sie mit mühsamen Momenten, «aber das gehört dazu», sagt sie.
Ich überlege mir mehr, was für meinen Körper Sinn macht.
Die Schmerzen, welche ihr phasenweise noch zu schaffen machen, rühren von einer gestörten Reizübertragung in die Beine her, erklärt sie. «Zusammen mit einem Chiropraktiker arbeite ich an diesem Problem, mache spezielle Übungen, um das künftig vermeiden zu können.»
Niedrigere Ziele sind das Ziel
Vor zwei Jahren, in ihrer bisher besten Saison, hat Wyder an EM und WM gleich 6 Goldmedaillen abgeräumt. Klar hegt die Bernerin nach überstandener Verletzung auch für die anstehende Saison gewisse Ambitionen. Wyder weiss aber, dass sie ihre Ziele nach schwierigen Monaten niedriger ansetzen muss.
Zwar denke sie nicht jeden Tag an den Schmerz oder die Probleme, «aber ich bin mir schon mehr bewusst, was mein Körper macht. Und überlege mir, was sinnvoll ist», sagt sie.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 29.04.2016, 22:20 Uhr.