Die Orientierungslaufsaison endet einmal mehr in der Schweiz. Am kommenden Wochenende fällt rund um Davos die Entscheidung um den Gesamtweltcup. Nach der verletzungsbedingten Absage von Matthias Kyburz ist Simona Aebersold das heisseste Schweizer Eisen im Feuer.
Nach zwei zweiten Plätzen war die Seeländerin eigentlich mit dem Ziel in die Saison gestartet, den Gesamtweltcup für sich zu entscheiden. Eine Corona-Infektion im Februar und langanhaltende Probleme mit den Waden machten ihr aber einen Strich durch die Rechnung. Vor dem Final in den Bündner Bergen liegt Aebersold 90 Punkte hinter Tove Alexandersson.
Obwohl der Gesamtsieg rechnerisch im Bereich des Möglichen liegt, rechnet Aebersold nicht damit, dass die schwedische Dominatorin viele Punkte liegen lassen wird. «Für mich wird es vor allem darum gehen, den 2. Platz zu verteidigen.»
Hauptprobe für die Heim-WM
Aebersold verfolgt in Davos aber noch ein weiteres Ziel: Der Heim-Auftritt in Davos ist für das Schweizer Team nämlich auch die Hauptrobe für das Saisonhighlight im kommenden Jahr. Dann nämlich finden die Weltmeisterschaften in Flims statt. «Mein Ziel ist es, dort das erste Mal Weltmeisterin zu werden. Umso wichtiger ist es mir, dass ich in Davos eine gute Leistung zeigen kann.»
Um sich optimal vorzubereiten und sich an die Höhe zu gewöhnen, verbrachte die 24-Jährige die letzten Tage auf der Bettmeralp. Nach vorläufigem Wetterglück fielen weitere geplante Trainings wortwörtlich in den Schnee. Womöglich kommt ihr die Hauptprobe auf der weissen Pracht aber entgegen. In Davos werden die Läuferinnen und Läufer auf bis 2200 Meter über Meer unterwegs sein. Gemäss Wetterprognosen sind Schneeflocken auf dieser Höhe am Wochenende nicht ausgeschlossen.
Enden wird das Weltcup-Wochenende erst am Montag mit der Langdistanz. Der ungewöhnliche Zeitpunkt für einen internationalen Wettkampf hat einen speziellen Grund. Weil die Bündner Hochjagd bis Ende September dauert, mussten die Organisatoren umplanen.