Vom 25. August bis 5. September gehen die Paralympics-Wettkämpfe über die Bühne. Insgesamt stehen 539 Medaillenentscheidungen in 22 Sportarten auf dem Programm. Die Schweiz schickt in den folgenden 8 Disziplinen Hoffnungsträger ins Rennen: Badminton, Rad, Dressurreiten, Leichtathletik, Schwimmen, Sportschiessen, Tennis und Tischtennis. Gesamthaft wurden 13 Athletinnen und 8 Athleten nominiert.
Die Schweizer Para-Athletinnen und -Athleten im Porträt
Wir stellen Ihnen die Schweizer Delegation an den Paralympics in Tokio im Video vor:
Die Schweizer Para-Athleten im Mini-Porträt
Das Männer-Team: Wer Silber trägt, aber auf Gold aspiriert oder gerne Lego spielt
Angeführt wird das Aufgebot von Profisportler Marcel Hug. Heinz Frei hat auch im Alter von 63 Jahren noch nicht genug und ist der am reichsten dekorierte Schweizer Paralympics-Athlet. An einem diametral anderen Punkt seiner Karriere steht der erst 17-jährige Schwimmer Leo McCrea, der «Benjamin» der Schweizer Crew in Tokio.
In der folgenden Bildergalerie stellen wir die männlichen Schweizer Teilnehmer vor.
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Bild 1 von 8. Beat Bösch (49), Leichtathletik. Seit einem Turnunfall mit 24 Jahren ist Bösch querschnittgelähmt. Doch der begeisterte Sportler steckte nicht zurück, sondern beschloss, weiter aktiv zu bleiben. Der Routinier gehört heute zu den erfolgreichsten Rennrollstuhlfahrern der Schweiz. Bösch, der 2012 in London Fahnenträger war, ist auf den kurzen Sprintstrecken zuhause. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 8. Tobias Fankhauser (31), Para-Cycling. Der Baselbieter überraschte 2012 mit Paralympics-Silber im Strassenrennen. Seither konnte sich der Lego-Liebhaber an der Weltspitze etablieren. 2016 in Rio gab es folgerichtig Bronze. Was dem Betriebsökonomen also in seiner paralympischen Medaillensammlung noch fehlt? Gold! Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 8. Heinz Frei (63), Para-Cycling. Der Berner gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Sportlern aller Zeiten: 15 Goldmedaillen an Paralympics in 3 Sportarten (Leichtathletik, Handbike, Langlauf), 14 Weltmeistertitel (Handbike und Leichtathletik) sowie 112 Marathonsiege. Dazu kommen 19 Silber- und Bronzemedaillen an Paralympics und etliche an Welt- und Europameisterschaften. Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 8. Philipp Handler (29), Leichtathletik. Beim Sprinter wurde 1996 eine starke Sehbehinderung diagnostiziert. Handler ist deshalb komplett farbenblind, extrem lichtempfindlich und hat eine Sehschärfe von weniger als 10%. Das hinderte ihn nicht daran, zuletzt bei Europameisterschaften aufs Podest zu laufen. An Paralympics ist der 9. Platz über die 100 m in Rio sein Bestresultat. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 8. Marcel Hug (35), Leichtathletik. Der «Swiss Silver Bullet» nimmt in Tokio bereits an seinen 5. Paralympics teil. In Japan will Hug, der auf der Bahn schon alle Weltrekorde von 800 m bis 10'000 m innehatte, sein Palmarès weiter füllen. Bislang holte der Mann, der schon fast alles gewinnen konnte, bei Paralympics «erst» 2 Mal Gold, dazu 4 Mal Silber und 2 Mal Bronze. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 8. Silvio Keller (38), Tischtennis. Der frühere Fussballer und heutige Tetraplegiker spielt seit 13 Jahren Tischtennis im Rollstuhl. Regelmässig misst er sich mit nicht-behinderten Spielern, um sich zu pushen. Als Highlight seiner Karriere steht eine Bronzemedaille an der EM 2019 zu Buche. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 8. Leo McCrea (17), Schwimmen. 7 Mal pro Woche schmeisst sich der gebürtige Brite ins Schwimmbecken, um seine paralympischen Träume zu verwirklichen. Seine Stärken hat er in den Freistil-Wettkämpfen. Neben dem Schwimmen spielt der Teenager auch Fussball. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 8. Fabian Recher (22), Para-Cycling. Für den jungen Berner geht es in Tokio primär darum, Erfahrungen im Hinblick auf die Paralympics in Paris 2024 zu sammeln. Recher, der an seinem Sport die Geschwindigkeit und das direkte Kräftemessen liebt, ist erst seit 3 Jahren auf internationalem Parkett unterwegs. Bildquelle: zvg.
Das Frauen-Team: Wer mit dem Turbo unterwegs ist oder sich auch im Schnee auskennt
Untenstehend erfahren Sie Wissenswertes zu den 13 selektionierten Schweizerinnen. Das weibliche Team ist nicht nur zahlenmässig etwas breiter aufgestellt, sondern vertritt die Farben auch in mehr Sportarten. Auch hier reicht die Alters-Spannweite von 18 bis 58 Jahre.
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Bild 1 von 13. Nalani Buob (20), Rollstuhltennis. Bereits mit 16 Jahren krönte sich die Zugerin zur Juniorenweltmeisterin, zwei Jahre später verteidigte sie diesen Titel im Einzel und im Doppel. In der Weltrangliste ging es für Buob in den letzten Jahren und Monaten steil nach oben, mittlerweile steht sie auf Position 25. Bildquelle: zvg.
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Bild 2 von 13. Catherine Debrunner (26), Leichtathletik. Die Mittelstrecken-Spezialistin konnte bereits vor 5 Jahren in Rio Paralympics-Luft schnuppern. Nach Abschluss ihrer Ausbildung zur Lehrerin 2018 folgten auch die ersten Spitzenresultate: An der WM 2019 in Dubai dominierte Debrunner ihre Konkurrenz über 400 m und gewann überlegen Gold. Dazu gesellte sich Silber über 800 m. Bildquelle: zvg.
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Bild 3 von 13. Patricia Eachus (31), Leichtathletik. Bereits an den Paralympics in London 2012 konnte die Luzernerin Erfahrungen sammeln und qualifizierte sich als Highlight für das 5000-m-Rennen. Nach längerer Krankheit konnte sie anschliessend erst ab 2017 wieder durchstarten, überzeugte seither aber international mit EM-Bronze über 400 m und ihrem WM-Bestresultat über 5000 m (Platz 6). Bildquelle: zvg.
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Bild 4 von 13. Nicole Geiger (58), Dressurreiten. Lange Zeit bestritt die Aargauerin mit ihren selbstgezüchteten Pferden Regelwettkämpfe, ehe sie 2014 in Caen erstmals im Para-Dressurreiten antrat. Bei einem Reitunfall 1988 hatte Geiger gravierende Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten. Mittlerweile zieren zwei EM-Bronzemedaillen ihr Palmarès. Bildquelle: zvg.
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Bild 5 von 13. Sofia Gonzalez (20), Leichtathletik. Die Swiss-Paralympic-Newcomerin des Jahres 2019 befindet sich auf dem aufstrebenden Ast: In ihrer Paradedisziplin über 100 m hat sie bereits einen 5. Platz an der WM 2019 in Dubai vorzuweisen. Daneben gehört sie auch im Weitsprung mit einer persönlichen Bestweite von 3,60 m zu den Anwärterinnen auf ein paralympisches Diplom. Bildquelle: zvg.
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Bild 6 von 13. Sandra Graf (51), Para-Cycling und Leichtathletik. Ihre Erfahrung reicht weit zurück: Bereits an den Paralympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer wurde die Appenzellerin Vierte im Riesenslalom. Mittlerweile tritt sie im Strassenrennen, Zeitfahren und Marathon der Handbikerinnen an und hat je eine paralympische Gold- und Bronzemedaille inne. Bildquelle: zvg.
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Bild 7 von 13. Nicole Häusler (42), Sportschiessen. 2013 erhielt die Luzernerin ihr erstes Gewehr, nur 4 Monate später holte sie sich mit neuem Rekord ihren ersten Schweizer Meistertitel. Eine Sehnerv-Entzündung zwang sie 2016, ihr Zielvisier-Auge zu wechseln – das hielt sie aber nicht davon ab, sich als WM-9. einen Quotenplatz für Tokio zu sichern. Bildquelle: zvg.
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Bild 8 von 13. Elena Kratter (25), Leichtathletik. Von klein auf gewohnt, mit einer Prothese zu laufen, war Kratters Leidenschaft lange das Skifahren. Nach einem schweren Sturz an der WM 2019 tauschte die Schwyzerin die Skier gegen eine Laufprothese ein – und trainierte phasenweise 6 Mal pro Woche, um ihr Ziel, Tokio, zu erreichen. Bildquelle: zvg.
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Bild 9 von 13. Cynthia Mathez (35), Badminton. Ursprünglich im Rugby und Judo zu Hause, wurde die Solothurnerin 2009 von der Krankheit Multiple Sklerose in den Rollstuhl gezwungen. Mittlerweile ist sie Europameisterin im Para-Badminton und schaffte es an der Heim-EM in Basel 2019 im Einzel und im Doppel in den Viertelfinal. Nun ist sie heiss auf das paralympische Debüt ihrer Sportart in Tokio. Bildquelle: zvg.
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Bild 10 von 13. Nora Meister (18), Schwimmen. Spätestens bei der Para-EM Ende Mai hat sich die junge Aargauerin zur absoluten Medaillenkandidatin gemausert: Über 400 m Crawl holte sie sich EM-Gold in sensationeller Weltrekordzeit. Dazu kam eine weitere Gold- (100 m Rücken) und eine Silbermedaille (100 m Freistil). Bildquelle: zvg.
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Bild 11 von 13. Manuela Schär (36), Leichtathletik. Sie gehört zu den Schweizer Aushängeschildern. Die Luzernerin hat einiges vorzuweisen: Sie ist 3-fache Paralympics-Medaillengewinnerin, Doppel-Weltmeisterin und 8-fache Europameisterin. Zudem dominiert Schär die World Marathon Series seit Jahren nach Belieben. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 13. Sandra Stöckli (35), Para-Cycling. Erst lange in der Leichtathletik unterwegs, wechselte die St. Gallerin 2014 aufs Handbike – und fand ihre neue Leidenschaft. Nach Tokio reist sie mit einem paralympischen Diplom (Rio 2016) und zwei Top-10-Plätzen an Weltmeisterschaften im Gepäck. Bildquelle: zvg.
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Bild 13 von 13. Karin Suter-Erath (50), Badminton. Ihre bislang einzige paralympische Medaille (Bronze) datiert von 2004 – und stammt noch aus dem Tennis. Mittlerweile hat die Aargauerin umgesattelt und ist mehrfache Welt- und Europameisterin im Badminton. Bildquelle: zvg.